Der 16. März wird niemanden, der mit Würzburg in irgendeiner Weise verbunden ist, jemals loslassen. 80 Jahre ist das heute, fast auf die Minute her, dass um 21.25 Uhr ein 20-minütiger Bombenangriff meine Heimatstadt in einem Feuersturm versinken ließ.
Dass die Stadt wieder aufgebaut wurde, zeugt vom großen Fleiß, aber auch vom großen Herz und der großen Liebe der Menschen in Würzburg. Wenn ich im unglaublichen Bilderarchiv von Willi Dürrnagel Bilder Würzburgs vor dem Angriff sehe, blutet mir dennoch das Herz, weil die Schönheit dieser Stadt vor 80 Jahren für immer verloren gegangen ist.

Bei anderen Bauwerken, wie hier die Peterer, ist es ein Wunder, dass man der Kirche heute von außen nicht mehr ansieht, wie kaputt sie einmal war:

Meinen Kindern habe ich heute versucht zu erklären, dass das alles, was sie sehen, vor 80 Jahren eine Trümmerwüste war, dass auch oben an der Festung nur noch eine Ruine stand.

Gefragt hatte mein Sohn, warum an den Fahnen schwarze Bändli dran sind, vorher schon hatte meine Mama erzählt, dass sie heute Abend zum Dom geht, wenn während der Zeit des Angriffs die Glocken der Stadt eine Gänsehaut-Atmosphäre schaffen, weil sie alle läuten. Zum Gedenken an die vielen Toten, zur Mahnung, so etwas nie wieder zuzulassen. Und doch ist es erschreckend, wie sehr sich der Hass in dieser Welt eingenistet hat.
Alle Bilder (C) mit freundlicher Genehmigung von Willi Dürrnagel