Straba zum Hubland auf den Weg gebracht

Der Stadtrat hat am Donnerstag Baurecht für die neue Straßenbahnlinie zum Hubland beantragt, die zur Landesgartenschau 2018 rollen soll, der Beschluss zur Planfeststellung durch die Regierung liegt bereits vor. Alt-OB Weber hat mit seinen Mitstreiterchen von der WL zwar kürzlich noch einmal alles in infrage gestellt, laut eigener Aussage nach der Abstimmung ist er sich durchaus bewusst, dass er niemanden mehr überzeugen kann. Nur am Rande sei hier erwähnt, dass man in diesem Falle seine politischen Ämter aufgeben sollte, wie ich finde. Oder warum sitzt er weiterhin im Stadtrat? Wer mit dem recht überschaubaren Umweg des einzelnen Autofahrers und dem damit verbundenen Griff in dessen Geldbeutel argumentiert, braucht sich aber auch nicht zu wundern, wenn er nicht mehr ernstgenommen wird.

Heikel ist jedoch in der Tat, dass die Finanzierung des Großprojekts noch nicht ganz gesichert ist, da die Kosten-Nutzung-Rechnung unter den Wert von 1,00 gerutscht ist. Nur wenn nachgewiesen ist, dass der volkswirtschaftliche Nutzen höher sein wird als die Kosten, können Zuschüsse von Bund und Freistaat fließen, die gestiegenen Baukosten haben hier wesentlich dazu beigetragen.

Ich hoffe doch sehr, dass die Finanzierung so schnell wie möglich gesichert ist, ein wenig merkwürdig ist das nämlich schon, dass die Baukosten plötzlich um 18 Millionen Euro höher angesetzt werden müssen als ursprünglich kalkuliert. Dass eine Straba-Linie durchs Frauenland zum Hubland nötig ist, davon bin ich nach wie vor überzeugt, vor allem die Tatsache, dass neben der Uni-Erweiterung auch das neu zu erschließende Wohngebiet auf dem Gebiet der früheren Leightons und das Gartenschaugelände für zusätzliches Fahrgastaufkommen sorgen, spricht für dieses Mammutprojekt. Die Staus in der Rottendorfer Straße, am Rennweg und in der Theaterstraße sind regelmäßig nervtötend, wenn man mit dem Bus in die Stadt fährt. So viel Einigkeit im Stadtrat, das muss doch als Chance für unsere Stadt genutzt werden. Ein weiterer Schildbürgerstreich wäre zu töricht.

Wie ich diese Woche gelernt habe, wird nicht die „Straßenbahnlinie 6“ auf der neuen Trasse fahren, sondern die Linien 2 und 3 werden dort verkehren.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“