Dittsche, 44. Kalenderwoche 2011

Stand by your man… Chefvisite. Der Ing-Ing-Ingomann hat heute Muggeltag, er hat Geburtstag und wird ein Jahr jünger, auch wenn es keine runde Sache ist. Da er einen leichten Brand hat, perlt das erste Bier auf Ingos Wohl, der an seinem Geburtstag arbeiten muss. Der Grieche gegenüber hat offenbar die Drachme noch nicht wieder eingeführt. Papandreou ist noch nicht abgesägt, er kommt noch, aber es gibt eine Übergangsregierung. Dittsche hat ein Päckchen für Ingo, wünscht ihm von Herzen alles Gute und singt ihm ein Ständchen, ehe er sein Geschenk überreicht, das er selbst gebastelt hat. Selbst Schildkröte ist neugierig, über die – neue – Unterhose im Päckchen ist Ingo… überrascht, wundert sich, dass diese parfümiert riecht und Dittsche erinnert ihn an die sündhaft teure Unterhose von Queen Victoria, so dass langsam herauskommt, dass die Unterhose, die Dittsche von seinem neuen Nachbarin Fritsche von der Leine „genommen“ hat, von Erich Honecker ist, weil Fritsche ja aus dem Osten ist. Fritsche ist für Dittsche eine zwielichtige Gestalt und die Unterhose zum Geburtstag könnte eine Wertanlage sein, wenn Ingo auch nur behauptet, dass die Unterhose von Erich Honecker ist. Dittsche hat sogar mit einem Filzstift „E.H.“ aufs Schildchen geschrieben. Ingo ist sichtlich bedient und muss dabei noch Dittsche trösten und beruhigen, weil er eben nicht glauben will, dass die Unterhose von Erich Honecker ist und dass er eben keine Wertanlage bekommen hat und nicht einmal Finderlohn von Fritsche kassieren kann.

Dittsche will wissen, wie ein Indernee funktioniert und wie viel das wiegt, schließlich wiegen die Daten ja auch was. Was Ingo von der Bildgröße und Emails erklärt, versteht Dittsche nicht, er hat aber auch keine Lust, dass ein Bild 50g wiegt, das irgendwo dranhängt. In der Zeitung sei aber dringestanden, dass das Indernee so viel wiegt wie eine Tafel Schokolade. In der Nachbarparzelle von Giovanni wohnt ein Herr Riedel, der ein totaler Spezialist ist, weil er alles Elektronische hat, selbst Indernee im Telefon hat er. „Ein Smartphone“, weiß Ingo, aber Dittsche sagt das nichts, er glaubt, es handle sich um ein Telefon in einem kleinen Auto. Mit dem Indernee hat Herr Riedel bei sich daheim die Jalousien mit dem Indernee-Telefon runtergelassen. Als er da außen stand, hat Herr Riedel ausgesehen wie Ballack mit der Capitano-Maske. Auch wenn er sowieso eine an der Nuss hat, hat er jetzt noch eine auf die Nuss bekommen und selbst, wenn er eine Kartoffelnase hat, sei es gar nicht mehr sicher, dass das überhaupt noch Ballack ist, der sich hinter der Maske befindet. Wenn er nun mit dem Indernee auf den Salmonellen am Strand sitzt, um mit dem Indernee die Jalousetten an der Transmittermaske runterlässt und die Verdrahtung auf Jürgen Hingsen, der die gleiche Statur wie Ballack hat und eh nix zu tun hat, ansteuert, dann bekommt der mittels Osmose seine Befehle über die Inderneemaske.

Dittsche regt sich so auf, dass die Wärmetauschung für ein Überperlen des zweiten Bieres sorgt. Die Scheibe ist mal wieder eingesäut, wenn er diese nicht umgehend gescheit sauber macht, fliegt er in hohem Bogen aus dem Imbiss, aber über die Osmose redet er trotzdem weiter, da er Ingo ja noch erklären muss, wie die Transmittermaske bei Jürgen Hingsen funktioniert, der von Michael Ballack gesteuert wird, der seine ganzen Informationen weitergibt. Den Beweis für seine Theorie liefert Dittsche gleich mit, weil Messi einen neuen Wunderschuh bekommen hat, der wie eine Tarnkappe dafür gesorgt hat, dass Messi drei Tore geschossen hat. Wenn Uwe Seeler schon solch einen Schnickschnack gehabt hätte, er wäre der allerbeste aller Zeiten geworden.

Knut kommt zur Freude aller mal wieder in den Imbiss, hat aber keinen großen Hunger. Howard Carpendale und Angela Merkel sähen sich sehr ähnlich, erklärt Dittsche dem etwas verwunderten Knut, der nicht recht weiß, ob er ein Schnitzel zu seinem Speckkartoffeln will. Die sieben Milliarden Menschen beschäftigen Dittsche aber schon viel mehr, warum man genau ermitteln kann, dass das Taxifahrerkind in Asien und nicht Justins kleiner Bieber das 7.000.000.000. Kind ist. Das Gewicht der Erde ohne Menschen und mit Menschen unterscheidet sich ja deutlich und Dittsche vermutet, dass das mit Mittelwerten ermittelt werden könnte, da ja nicht jeder ein Manuel Uribe ist, und somit weiß man dann ganz genau, welches Kind wann geboren wird, selbst wenn die Zuckerrübenernte die Durchschnittswerte verfälschen könnte.

Dittsches Schwester erzählt von der Brandproblematik, die seine Schwester verursacht hat. Diese ist nun wieder weg, weil sie die Sicherheitsvorkehrungen von Dittsche nicht ganz so toll fand wie Dittsche, der ja leicht entflammbare Sachen in seiner Wohnung hat: Das polnische Flugzeug, das ohne Räder in einem Schaumteppich gelandet ist, hat ihn inspiriert, folglich hat Dittsche mit Teppichschaum, den er selbst mit Persil und einer Gießkanne hergestellt hat, für eine Brandvorkehrung gesorgt, die sogar ganz gemütlich ausgesehen hat. Mit seinem Mach3-Sauger könne er alles wegsaugen, aber weder Dittsche noch Schildkröte noch Knut wollen das so recht glauben. Schildkröte hat nicht einmal Feierabend.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“