Ist das nicht herrlich? An bayerischen Schulen dürfen keine Handys mehr benutzt werden. Sie müssen AUS sein. Keine SMS. Keine lebensnotwendigen Telefonate in der Pause. Kein Piepsen im Unterricht. Kein Chart-Show während der Schulstunde. Handys dürfen mitgebracht werden, aber nur im Notfall eingeschaltet werden – was immer ein sog. Notfall auch ist. Was regen sich manche so auf? Wieso sieht die FDP darin eine Resignation der Schulpolitik? Nicht nur wegen der Porno- und Gewaltfilme, generell ist das ein konsequenter Schritt, weil Handys oft einfach stören – die Stummfunktion kennt man in der Schule ebensowenig wie an der Uni. Das sind Schüler! Kein Schüler kann so wichtige Gespräche erwarten, dass er während des Unterrichts permanent erreichbar sein muss. Das Argument ist zwar abgedroschen, aber wir haben auch keine Handys in der Schule gehabt. Es gab sie nicht. Es gab vor der Schule die Telefonzelle für dringende Anrufe zuhause. Und jetzt? Niemand ist mehr in der Lage, sich zu verabreden. Am größzügig ausgemachten Treffpunkt muss viele solange miteinander telefonieren, bis man sich schließlich sieht und sich am Telefon das mitteilt und sagt, dass man jetzt auflegen würde. Man ist nicht mehr pünktlich an einem Treffpunkt, man ruft eben an, wenn man da ist. So auch vorhin im Dallenbergbad erlebt: Da stolpern die Leute auf der Suche nach den Gesuchten mit dem Handy am Ohr durchs Schwimmbad anstatt zu suchen und vorher einen festen Ort auszumachen. Am Volleyballfeld, an der Tribüne, am Schwimmbecken, am Kicker oder sonstwo.
Endlich mal eine Entscheidung, die ich voll und ganz bejahe. Ich freue mich, dieses Verbot in der Pausenaufsicht durchzusetzen! Jetzt sollte nur noch der Vater der Studiengebühren ein Vorbild sein und nicht im Landtag telefonieren.
Ich finde das auch gut, nicht mal für sog. Notfälle sollten Handys geduldet werden. Ganz einfach Handyverbot. Wer daheim anrufen muss, kann das vom Sekretariat aus machen; hat früher doch auch geklappt. Somit entsteht nicht der Machtkampf – wie einst um die besten Markenartikel – wer das teuerste Handy mit den besten Funktionen hat. Die Kinder nutzen Handys doch sowieso nur zum Spielen oder um auf Jamba und Co reinzufallen.
Manchmal frage ich mich echt, wie wir damals in der Schule ohne Handy, MP3-Player, Laptop, Digitalkamera, etc bloß überlebt haben …. ❓
Das Moderste was ich damals in der Schule hatte war ein TI30 (in mißerabler Taschenrechner von Texas Instruments). Immerhin hatte sein „Prozessor“ 12Volt ausgehalten 😀 (statt der 3V).
Manchmal wünsche ich mir die Zeit VOR der Handyzeit zurück, deswegen mal ein „Fleißbienchen“ für den Politiker der das Verbot erlassen hat. 🙂 Ich finde es auch gut …
Es ist irgendwie frustrierend, Mitt- bzw. End-Zwanziger (das nehme ich mal an, und es wäre meine Altersgruppe) so reden zu hören. Es wiederholt sich doch alles, jede Generation versteht die folgende nicht mehr, und das, worüber ich und wir uns als Jugendliche zurecht aufgeregt haben, praktiziert die Mehrheit meiner Altersgruppe jetzt doch: „Das ganze neumodische Zeug, braucht man doch alles nicht!“… Leute, geht in Euch!
Es wäre ja nicht schlimm, wenn damit nicht ein Sittenverfall einherging: Es geht mir aber tatsächlich einfach um das Handy als Störfaktor im Unterricht. Wenn man hinten drin sitzt und zuschaut, ist ununterbrochen jemand am tippen und zocken. Wenn die Videos austauschen, noch dümmer. Wieso soll man da endlose Diskussionen führen, die am Ende den Effekt haben, dass es heimlich geschieht. In welcher Welt leben die Leute, die glauben, man könne alle wegdiskutieren und analysieren?
Unter der Bank ne SMS, unter den langen Haaren versteckt der mp3-Player, dazu andere Dinge: Kein Wunder, wenn da immer mehr auf der Strecke bleiben und die Leistungen schlechter werden! Einen Mittzwanziger-Pessimismus würde ich da nicht sehen.
prinzipiell muss ich Phil schon Recht geben; aber mal im ernst, war alles, für was wir als „Jungspunte“ ein-/aufgestanden sind denn auch nötig/besser? Retrospektiv muss ich sagen, dass ich sicher auch ohne langes Wegbleiben(entspr.Trinkgelage) und was man sich da so alles „erkämpft“ glücklich geworden wäre. Es geht nicht darum den Nachfolgenden das Infragestellen bisheriger Sichtweisen zu verleiden, sondern einfach darauf zu achten, dass dies nicht unkritisch geschieht und gesellschaftlich/politisch oder sonstwie tatsächlich (Werte)gewinnbringend ist.
@Phil: Mal die Birne flachhalten, hier geht es nicht um die Geräte (ich selbst bin „Technikverspielt“ und kaufe auch fast jeden „Blödsinn“) sondern um deren Nutzung während den Unterrichtszeiten. Für was zum Teufel braucht man während der Unterrichtszeit ein Handy oder anderen Kram.
Also mal sachlch bleiben und die Kommentare richtig lesen!
Na sowas! Entwickelt sich hier eine hitzige Diskussion? Ich hoffe doch, nicht! Die Vernunft oder der Anstand lassen zu wünschen übrig, deshlab braucht es Handy-Verbote nicht nur in Restaurants, Kinos, Flugzeugen und Konzerten, sondern eben auch in der Schule. Ein ungeschriebenes „Handy-Verbot“ gibt es ja schon lange an Schulen (und Universitäten), aber solange das „nur so gesagt“ wird, hält sich keiner dran.
eben es geht nicht um das Verbot von Handys (allein dieses Wort gehört verboten) sondern um da Verbot von Handys an Schulen! Das ist der Punkt. Gibt aber sicher wieder besonders tolle Eltern die auch dagegen klagen; manche haben eben auch schon früher in der Schule nicht aufgepasst….
Genau, manchen Eltern müssen vielleicht ihr Kind immer erreichen können, damit sie ihnen auch kurzfristig mitteilen können, wann sie ihr unbewegliches Kind von der Schule abholen, damit es keinen Schritt zuviel tun muss. Im Unterricht/Klassenzimmer/Schulhof haben Handys nichts zu suchen.
Bevor man in Restaurants etc Handys verbietet, soll man dort lieber das Rauchverbot einführen.
So, jetzt könnt ihr weiterstreiten.
wir wollen ja gar nicht streiten, ich denke sogar wir sind alle einer Meinung (nur Phil hat noch nicht ganz verstanden was verboten wird), denn dass im Unterricht, Vorlesung etc..nicht telefoniert ist sicher kein Rückschritt…
Phil darf das! Der hat mir Panini-Bilder vorbeigebracht! 🙂
@ghostbiker, auch @Uhrobloge: Ich habe verstanden, was verboten wird. Nur habt Ihr anscheinend nicht verstanden, dass mein Beitrag mehr auf das bezogen war, was hier im Blog und in den ersten Kommentaren zu lesen war. Da ging es auch sehr allgemein zu: „Niemand ist mehr in der Lage, sich zu verabreden“ etc… Und das sind für mich typische Sätze, die ich auch in einer Diskussion von alten Damen in der Straba hören könnte (wovon ja hier auch gern berichtet wird). Außerdem kann ich nicht erkennen, unsachlich geworden zu sein. Auch habe ich die Kommentare richtig gelesen.
@algore: Ach ja, ich habe Dir leider keine Panini-Bildchen vorbeigebracht. Da liegt eine Verwechslung vor. Ich bin nur ein zufälliger Gast, der sich mal nach Würzburger Blogs gesucht hat..
Noch kurz zum Handyverbot in Schulen: Natürlich soll es während des Unterrichts verboten sein. Aber ich verstehe nicht, warum es in den Pausen verboten sein soll. Dann kann telefonieren bzw. Angerufenwerden nämlich durchaus sinnvoll sein. In meiner alten Schule zum Beispiel wurde das Telefon im Sekretariat, von dem Schüler telefonieren konnten, abgeschafft (nervte die Sekretärinnen, kostete zuviel etc.); und auch Telefonzellen sucht man vielerorte vergebens. Hanks Beitrag ist sehr polemisch („damit es keinen Schritt zuviel tun muss“). Manche Leute bekommen noch Kinder und müssen auch arbeiten, sodass es durchaus hin und wieder nötig ist, kurzfristig Bescheid zu geben, ob man daheim ist, ob das Kind zu Freunden/Bekannten/Verwandten gehen soll o.ä.
Finde ich auch in ordnung. Mein handy ist eh kaputt, also interessiert es mich nicht =)
Und ich hatte mein Handy immer auf lautlos =D
Allerdings kann es ganz kurzweilig sein, während einer langweiligen unterrichtstunde mal ein paar SMS mit Freunden hin und her zu schicken =D Das werd ich auch wieder machen, sobald ich wieder ein Handy hab.
war ja nicht böse gemeint, aber letztlich hatte Al ja nur gewürdigt, dass es während des Unterrichts und der Pause verboten sein sollte. Das hindert jedoch keinen Schüler daran, sich bei dringenden Fällen eine Ausnahme genehmigen zu lassen…das mit dem sich nicht mehr verabreden können steht beispielhaft für die zunehmende Unverbindlichkeit, welche durch mobile Kommunikation gefördert wird. Sei es in Beziehungen, bei Umgangsformen und sämtlichen anderen zwischenmenschlichen Kontakten…das muss man in Frage stellen, sonst läuft was falsch….aber zugegeben, das ist nahe an einer Werte-Diskussion, ein schmaler Grat…
@ Phil:
Habe ich dich glatt mit einem Würzburger Blogger verwechselt!
Hui, hier ging es ja richtig ab, während ich mich an der Uni bildete. Danke an Phil für die Bewertung meines Kommentars. Ich werde mich bemühen, in Zukunft sachlicher zu schreiben.