Sneak-Tiefpunkt

Ganz so, wie es Rudi Völler einst bei Waldi Hartmann verkündete: Es kommt ein Tiefpunkt, dann kommt noch ein Tiefpunkt, noch einer… Nur kann ich den Scheiß nicht mehr hören, ich kann ihn nicht mehr sehen: Was wir gestern in der Sneak kredenzt bekommen haben, war nach Ellen Calling wirklich das Übelste, was ich in knapp zwei Jahren Überraschungsfilm gesehen habe: Open Water 2. Mal davon abgesehen, dass der Film mit Open Water NICHTS zu tun, sondern nur ein Marketing-Trick des Verleihs ist, war das einfach eine Frechheit, zu allem Überfluss gefördert vom Filmfernsehfond Bayern, der es sich groß auf die Fahne geschrieben hat, Filmförderung in Bayern nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ weiterzuentwickeln„. Herzlichen Glückwunsch, was für eine Verschwendung öffentlicher Gelder. Ich habe eben gesehen, dass das echt ein deutscher „Film“ ist.

Ach ja, die „Story“: Drei Paare fahren auf Einladung eines scheinbar Neureichen mit dessen Yacht aufs Meer und feiern dort sehr feuchtfröhlich: Ein Yuppie-Pärchen, der Gastgeber und dessen debile Freudin, ein Durchschnittspaar und eine junge Familie mit dem Baby Sarah. Die Mutter der kleinen Sarah hat seit Kindstagen panische Angst vor Wasser. Natürlich haben alle Lust aufs Baden und während der Rest schon im Meer ist, schnappt sich der Gastgeber die Panik-Mutter und springt mit ihr ins Wasser. Dumm. Jetzt sind alle im Wasser und die Leiter ist nicht ausgefahren, sie kommen nicht mehr zurück aufs Schiff, alle Versuche scheitern. Man beginnt sich zu zermürben, die Debile kreischt ohne Unterlass (bis sie endlich absäuft) und die zwei normalen Männer sterben. Klar. Nicht aber, bevor Sarahs Vater mit Schädelbruch nochmal aus dem Koma aufwacht und dem Gastgeber eine reinhaut. Das Baby hat in der Zwischenzeit mal einen Schnuller, mal nicht. Auch gut. Schließlich überleben der Gastgeber (ein Hochtapler, was sonst?), die kleine Sarah und deren Mutter, die es mitten im Sturm (!) doch aufs Schiff schafft. Dann war der Scheiß endlich aus. Voller Logikfehler, voller hohler Dialoge und voller untalentierter Darsteller…

Grausam! Einfach grausam! Und der Ausblick für die Zukunft: In der Sneak kann es nur aufwärts gehen. Ein kleiner Trost! Und der Voochel hat gewonnen und hat es nicht mal mitbekommen – er war nicht da.

Eine Unverschämtheit, diesen Scheißdreck unter diesem Titel zu vermarkten!

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

6 Kommentare

  1. Ihr solltet das Geld besser sparen oder nur zweimal im Monat ins Kino gehen und dafür in einen gescheiten Film.

  2. nein, das stimmt nicht, denn ab und an kommt auch sowas wie Poppitz, und sowas sieht man sonst womöglich nie im Leben…und das wäre auch viel zu schattl ähh schade…dann „verschwende“ ich lieber manchmal meine Zeit……..

  3. ja, zumindest weiss man um was es geht, aber manchmal sind ja grad die ersehnten Filme dann echte Enttäuschungen…dafür die sneak ab und zu umso grössere positive Überraschungen

  4. Wie der kluge Uhrobloge sagte: Den großartigen Poppitz würden wir ohne die Sneak ganz sicher nicht kennen! Solche Filme wie gestern sind eben der Preis dafür, kleine Perlen sehen zu können, die man sonst links liegen lassen würde.

    Und über so eine massive Bullshit-Attacke wie gestern darf man sich mal locker etwas länger beschweren!

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