Wer früher stirbt, ist länger tot

Ich bin jetzt nicht wie so oft unter die Phrasendrescher gegangen, das war gestern der Titel unserer Sneak: Wer früher stirbt, ist länger tot. Nach dem ganzen Schrott der letzten Wochen kam nun endlich wieder einmal ein richtiger Sneak-Film, ein Film, den man wahrscheinlich nie sehen würde, würde er nicht dort laufen. Produziert vom Bayerischen Rundfunk spielt der Film auch in der oberbayerischen Provinz. Sebastian ist der jüngere Sohn des Gastwirts Schneider und hat das Unglück gepachtet. Er fährt mit dem Laster des Lieferanten in den Hasenstall, Karl, Walpurga und Vinzent sterben dabei. Hasen. Hasen, bei denen sich Sebastian unter Zwang seines natürlich bösen großen Bruders entschuldigen muss. Der wirft ihm dann auch noch vor, der Mörder seiner Mutter zu sein, schließlich sei diese an seinem Geburtstag gestorben. Warum müssen Menschen sterben? Es wäre sonst kein Platz am Stammtisch frei, so die kluge Antwort eines Stammtischbruders. Der hat auch gleich den Tipp aller Tipps parat, denn unsterblich würde man mit der Fortpflanzung. Dafür müsse man nur seiner Herzdame ins Ohrläppchen beißen und ihr ins Ohr flüstern, man wolle mit ihr vögeln. Dumm, dass Sebastian das der Lehrerin ins Ohr flüstert. Dumm auch, dass er Hasen sprengt (ein Reanimationsexperiment), einer Oma einen letzten Kick verschafft und manch andere Dinge anstellt, um dem Fegefeuer zu entkommen. Unsterblich würde man durch die Musik, verrät ihm dann schließlich der Zugspitz-Radio-Mann. Also fängt Sebastian an, Gitarre zu spielen…

Sehr schöner Film. Wirklich. Kann man nur empfehlen. Länger tot ist leider auch Elisabeth Volkmann. Wer soll jetzt Marge Simpson sprechen? Wer soll genervt dieses Geräusch machen, wenn Homer wieder was angestellt hat?