Akurei hat es schon prophezeit, kaum ist ein Verrückter wieder mal Amok gelaufen, fordern Politiker in wildem Aktionismus und voller Entschlossenheit, die Einfuhr, den Verkauf, den Verleih und die Vermietung dieser brandgefährlichen Spiele zu verbieten, weil der Täter durch das dauerhafte Spielen von Mord und Totschlag, und nur dadurch, zum Beinahe-Mörder geworden ist. Richtig so! Sofort verbieten! Teufelszeug! Computerspiele verführen unsere Jugend, jede Art von gespielter Realität verführt dazu, es in der echten Realität nachzuahmen. Der Rennspiel-Verrückte setzt sich wie ich auf seine Vespa oder in sein Auto und kennt keine Rücksicht, es geht nur darum, der erste zu sein und jedes Rennen zu gewinnen – Bis zum letzten Benzintropfen. Der Strategiespiel-Junkie erobert, kaum weg von der Flimmerkiste, fremde Länder, schickt Kundschafter aus, um weitere Länder zu erforschen und zu besetzen. Mein Bruder, der Fifa-Spieler, kann den Übersteiger nun perfekt und dribbelt alle aus. Und Herr Stoiber glaubt eben, dass Killerspiele Jugendliche dazu animieren, Menschen zu töten. Nun mag das auf die gestörten Typen, die in den letzten Jahren Amok gelaufen sind, vielleicht zutreffen, aber sind Einzelfälle mit ganz anderen Tathintergründen ein Grund, solche Spiele zu verbieten, weil man alle Schuld bei diesen Spielen sucht? Ob es erbaulich ist, ewig rumzuballern, sei dahingestellt, das ist eine andere Frage, aber der allergrößte Teil der Spieler kann damit umgehen und ist zudem erwachsen oder zumindest volljährig. Diese Leute bevormunden? Liegt die Verantwortung nicht eher bei den Eltern der minderjährigen Spieler, die sich um ihre Sprösslinge kümmern sollten? Bis zu einem gewissen Alter sollten Kinder nicht kompletten Zugriff auf einen Rechner haben. Meine Meinung.
Kennen die Aktionisten die Seeschlange Hydra? Man bekämpft doch nicht ein Problem, wenn man die Symptome bekämpft, den Kopf der Seeschlange abschlägt. Herkules musste auch Hydra selbst töten.
Und um nochmal zu den Spieleverrückten zurückzukommen? Wie hat R. gestern gemeint?! Der Siedler-Spieler baut auch nicht gleich überall Siedlungen und Straßen und der Monopoly-Süchtige keine Hotels. Leider sieht das Ganze nicht durchdacht aus, sondern eben nach blindem Aktionismus ohne Aussichten auf Erfolg. Das Phänomen Amokläufer gibt es schon länger! Genauso wie das Phänomen, immer einen Sündenbock finden zu müssen.
15 Kommentare
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hihi,
Der 30jährige Krieg war ja auch nur eine schiefgelaufene Siedlersession.
Wir Beide müssen es wissen.
Haben ja Referat darüber gehalten!
🙂
Und was für eines! Das Thema Gegenreformation war doof, der 30-jährige Krieg viel interessanter! Warum fand die rosa Frau das nur nicht so toll?!
Was soll ich denn in meiner Freizeit unternehmen, wenn ich keine virtuellen Leute mehr abknallen darf? Da komm ich ja dann auf den Gedanken, wenn ichs virtuell nicht mehr kann, das einfach im echten Leben zu tun, als Ersatz für mein wegbrechendes virutelles Leben sozusagen…
Buchempfehlung, Fiktion auf nette Art und Weise als Sachbuch verpackt:
1. The Zombie Survival Guide von Max Brooks
2. World War Z: An Oral History of the Zombie War, ebenfalls von Max Brooks.
Wirklich köstlich die beiden. Ich weiß, das ist jetzt relativ weit vom Thema entfernt, aber mein verquerer Geist hat die Brücke nunmal geschlagen, also beschreitet sie!
€: Wenn ihr mögt.
Eben, wir hatten doch 2 verschiedene Themen, kann das sein?
Ist so lange her.Frau Rosa mußte von mir ja bekämpft werden, da hab ich also lieber vorgetragen, was mir Spaß machte. Schlachten und deren Verläufe.
:))
Die haben sicher alle extrem Kartengespielt.
Die Note war am Ende eh immer gleich schlecht, warum also dann auch noch etwas bearbeiten, was langweilig ist!
Computerspiele sind schon echt gefährlich und eigentlich der einzige Grund, warum Leute durchdrehen. Ich frage mich, wie es so Leute wie Adolf Hitler oder Josef Stalin geschafft habe, so viele Leute umzubringen. Oder auch Lee Harvey Oswald, der ist vor genau 43 Jahren auch aufgestanden, hat dann drei Stunden lang Solitär oder Tetris gespielt, ist dann ins Schulbuchlager gefahren und hat Kennedy erschossen.
Ich bin dafür Computer überhaupt zu verbieten, genauso wie Fernsehen, Radia, Elektrizität und vegetarisches Essen.
Dass wir keinen vergessen…
Zu diesem Thema steht heute ein interessanter Bericht in der SZ.
Im Endeffekt ist es sowieso ein Irrglaube im Internet etwas verbieten zu können, denn solche Spiele tauchen dann unter der Adresse der USA oder irgendwelchen exotischen Ländern wieder auf. Wichtigste Maßnahme sollte es sein, dass Erwachsene sich mehr mit den Kindern beschäftigen und sorgsam schauen was ihre Kinder spielen und mit ihnen darüber reden. Die Perspektivlosigkeit wird durch das frühe „Aussortieren“ in unserem Schulsystem gefördert, Gewaltvideos machen die Runde, arme Kinder werden zu Außenseitern. Wo die Regierung zuerst handeln sollte, ist in der Schule und auf dem Schulhof, denn dort wird viel von der Persönlichkeit, Einstellung und Psyche der Kinder und Jugendliche geprägt. Wer 5-8 Jahre lang in der Schule fertiggemacht , gemobbt, geschlagen, ausgenutzt und bedroht wurde, der wird mehr Depressionen bekommen und an sich und der Gerechtigkeit der Welt zweifeln. Computerspiele dafür verantwortlich zu machen ist eine Möglichkeit die Öffentlichkeit zu beruhigen, aber nicht zwingend den Jugendlichen zu helfen. Klar sollte auch sein, dass die Einhaltung der Alterfreigaben strenger eingehalten und kontrolliert werden müssen. Spiele, bei denen es um sinnloses „Killen“ geht, sollten weiterhin streng aussortiert und verboten werden.
Die Spiele wird es immer geben, die Frage ist doch wie schütze ich mein Kind! Ich als Mutter eines 12jährigen habe doch keine Ahnung was das für Spiele sind. Ratsam wäre eine sogenannte schwarze Liste für Eltern. Nur so kann ich als Mutter mich infomieren. In den Foren spricht jeder anders , der eine sagt es ist okay, der andere sagt das Spiel ist gefährlich.
Ist doch einfach: Spiele die mit ab 18 gekennzeichnet sind sind nichts für Kinder mit 12 Jahren!
Schauen Sie sich dort mal um… http://www.bundespruefstelle.de/ Eine Liste finden Sie dort verständlicherweise nicht, erkundigen Sie sich aber mal, in welcher Bibliothek es die „BPjM-Aktuell“ gibt.
Mit 12 Jahren braucht der Knabe noch keinen eigenen Computer (Fernseher übrigens auch nicht), zumindest nicht in seinem Zimmer. Wenn doch, dann muss man nur kontrollieren, welche Programme sich auf dem Kasten befinden. Wenn das Kind die Spiele bei einem Freund spielt, dann muss man eben auf die Vernunft der anderen Eltern hoffen oder daran arbeiten.
Den Rechner mit einem Passwort schützen und dem Kind-Account keine Installationen gestatten.