Ein Fest im Kloster

Heute Nacht hat mich ja nur die Bullerei beschäftigt. Das war aber gestern ein nahezu perfekter Tag, obwohl ich den ganzen Tag arbeiten musste. Arbeiten hieß Bier zapfen, aber das macht, finde ich, sehr viel Spaß, so viele Leute schauen einen so glücklich an, weil man was hat, das glücklich macht. Und man trifft dort, wo Alkohol ausgeschänkt wird, ich war auch schon auf der höchsten Stufe der Festkarriereleiter, am Weinstand, die abgefahrensten Leute. Die, die einfach nur schmarren müssen, sind ja lustig, da macht es auch richtig Spaß, weil so ein bissle Smalltalk und Geblödel gehört ja dazu und was wäre ein Bierstand ohne den Spruch „Lassamaldieluftrrrraus“ oder „einmal volltanken“. Nervig finde ich die Eichstrich-Nazis, die Anfälle bekommen, wenn tatsächlich zu wenig im Krug ist und 2mm zum Eichstrich fehlen. Oder: „Des Bier is warm“, dabei ist nur der Krug frisch gespült und halt noch warm.

Was jedes Jahr aufs Neue geil ist, ist die Feuerwehrkapelle aus Tauberbischofsheim, die ein sehr interessanten Musikprogramm spielen. Letztes Jahr haben sie es richtig krachen lassen, haben ein Partylied nach dem anderen gespielt, dieses Jahr waren auch Schlager dabei, nur waren es dann doch überwiegend Lieder für die Mutantenstadl-Generation. Ernst Mosch und die Egerländer Musikanten haben da doch des öfteren Lieder geliefert, auch die Kastelruther Spasten wurden gecovert. Ernst Mosch ist ja schon tot, aber seine Art zu dirigieren hatte immer so was von Contagan mit Armen.

Das Wort „Schweißbrennen“ hat gestern auch eine neue Bedeutung bekommen. Wie kann man so stinken, dass es an der ehemals frischen Luft in der Nase brennt? Schweißbrennen, new defintion! Die Frau war obendrein einer der Eichstrich-Nazis! Das fertig gemischte Radler von der Würzburger Hofbräu schmeckt wieder wesentlich besser, v.a. vom Fass. Letztes Jahr war das mit irgendeiner Diätsuppe gemischt und hat echt abschäulich „geschmeckt“, aber dieses Jahr, so frisch gezapft, war das echt gut. Kann sich nicht messen mit dem Taubertal-Radler von der Distelhäuser Brauerei oder dem Radler von Kauzen, aber immerhin, es schmeckt wieder, UNSER Hofbräu, finde ich eh besser als das dunkle Bier aus Andechs, das so beliebt ist. Das Helle aus Andechs schmeckt gut, das gibts hier aber net und wäre echt mal eine Wallfahrt auf den Berg wert. Jetzt schweife ich aber ab, habe aber auch im Moment nicht sehr viel mehr zu erzählen.

Die Bratwürste waren gut, wie immer. Und die Abschlussrunde nach Festende war doch sehr lustig. D. hat tolle Geschichten erzählt, hat sich über meine Witze endlich mal so gefreut wie ich mich selbst und eine geile Geschichte über „Wüammli“ erzählt. Der gehört in die Bütt!

Es gibt auch Wichtigtuer, die immer und überall g´schaftlhubern müssen und labern und labern und labern. Wenn ich ein bisschen Stress hab und die Schlange sehr lang ist, braucht das doch andere nicht zu kümmern. Ich bin damit klargekommen, habe mich von ein paar Leuten mehr, die Radler wollten, nicht verrückt machen lassen, aber ein Eimer Wasser wäre mir da schon lieb gewesen, nicht für mich… Ich hatte sowieso das Gefühl, alle haben sich abgesprochen, wenn, dann gleichzeitig Radler zu trinken und zwar immer dann, wenn wir Probleme hatten, sei es dass die Gasflasche leer war oder das Fass oder beides zugleich. Plötzlich waren alle da, die Lustigen, die Netten und die Eichstrich-Nazis natürlich.
UND: Eine ganze bestimmte Spezies, die ich nicht näher beschreiben mag, ist rein triebgesteuert, weil die bevorzugten Frauentypen einfach nur hässlich sind, unansehnlich und irgendwie…weiß net, schwer zu beschreiben. Aber: Da das rein ästhetische Empfinden wohl nicht vorhanden ist, schließe ich auf eine reine Triebgesteuertheit.
So viel dazu. Mir hats Spaß gemacht und ich freu mich auf das nächste Jahr!

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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