Bedrohte Wörter

Auf welch schöne Sachen man nicht alles im unendlichen Internet stößt. Eine Seite, die bedrohte deutsche Wörter retten will. Da habe ich doch gleich mal „bewerkstelligen“ vorgeschlagen, weil ich dieses Wort sehr gerne benutze. Aber auch „Kassettenrekorder“ ist in meinen Augen ein höchst bedrohtes Wort, aber es ist nicht deutschen Ursprungs. Und CDs sind schon was Schönes. Aber auch kein deutsches Wort. Ein englisches Initialwort. „Anhalter“ steht auf der roten Liste der bedrohtesten Wörter. Warum fährt kaum noch jemand per Anhalter? Wo ich klein war und noch in einem kleinen Dorf unweit von Würzburg gewohnt habe, war das oft die einzige Möglichkeit, noch in die Stadt zu kommen, wenn man den Bus mal wieder gediegen, übrigens auch so ein seltenes Wort, verpasst hat. Ist der öffentliche Nahverkehr so gut geworden oder hat das mit den Handys zu tun, dass man in jeder Notlage irgendjemanden anrufen kann, der einen fährt? Und sei es ein Taxi. Und „alte Jungfer“ darf auch nicht aussterben! Wie soll man denn ein altes Mütterchen bezeichnen, das man gar nicht „altes Mütterchen“ nennen kann, da falsch?
Und „Yuppie“ kann nicht bedroht sein. Die sehe ich viel zu oft.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“