Kirchengeschichte

Nachdem beim Lernen nichts Spannendes passiert, ich lerne zur Abwechslung mal zuhause, ist das Spannendste, was ich erlebe, das, was ich lernen muss. Es ist wirklich toll, welche Mittel angewandt wurden, um vor mehr als 1500 Jahren Glaubensansichten und Forderungen durchzusetzen. 431 setzte man sich auf zwei Synoden gegenseitig ab und nachdem alle abgesetzt waren und man niemanden mehr absetzen konnte, heulten beide Parteien beim Kaiser, der sich bemühte, im Sinne der Reichseinheit alle wieder an einen Tisch zu bekommen. 433 konnten sich dann die führenden Vertreter einigen, was aber wiederum andere, die Hardliner beiderseits, doof fanden. Als jene Hauptfiguren zehn Jahre später nicht mehr lebten, legten andere wie Eutyches los. Widerrufen, verurteilen, absetzen, verleumden, intrigieren, petzen. Das volle Programm. Aber Eutyches wurde abgesetzt. Dann traf sich die Eutyches-freundliche Hälfte 449 auf einer Synode und lud fast nur eigene Leute ein, die Leitung übernahm ein Freund von Eutyches. Gegner der Entscheidungen wurden dann von Mönchschlägertrupps bedroht und zur Unterschrift geprügelt, Eutyches wurde, welch Überraschung, rehabilitiert und schließlich setzte man alle Gegner einschlißlich des Papstes ab, fühlte sich als Sieger und glaubte, die Ein-Naturen-Lehre, es geht um das Verhältnis von Mensch und Gott in Christus, nun durchgedrückt zu haben. Höchst spannend, aber dumm für den Oberabsetzer Dioskur, dass der alte ihm wohlgesonnene Kaiser vom Pferd fiel und seine Schwester auf Seiten des Gegners stand: So gab es 451 ein offizielles Konzil, das dann alle Absetzer absetzte und ein Glaubensbekenntnis beschloss, dem er sich nicht anschließen wollte, dafür alle anderen.