Unser Grafeneckart bekommt ein neues Gesicht

Seit März ist der Rathausturm, der Grafeneckart, eingerüstet, weil die Fassade aufwändig restauriert und saniert werden musste. Der Putz hatte offenbar keine Haftung mehr und wurde nur noch durch die Oberflächenspannung gehalten. Kein Wunder, dass große Brocken abstürzten und zur Gefahr wurden.

Grafeneckart_Domstraße

Bis zur Spitze ist der markante Turm eingerüstet und mit einer wirklich ansehnlichen Plane verhüllt.

Grafeneckart_Augustinerstraße

Sehr überraschend fand ich daher gestern die Nachricht in der Mainpost, dass schon heute über die neue Farbe des Grafeneckart im Bauausschuss abgestimmt würde, zwei Varianten wurden dabei zur Auswahl gestellt. Der Turm wird gebrochen weiß (was immer das bedeutet), es muss nur entschieden werden, ob die Ecken rot werden oder sandsteinfarben. In etwa also die Farbgebung, wie wir sie bei der Marienkapelle oder an der Festung finden. Entwürfe und Fotomontagen finden sich im verlinkten Artikel der Mainpost.

Heute ist die Entscheidung gefallen. Es wurde nicht die von mir und anderen Nutzern einer Online-Umfrage favorisierte weiß-rote Lösung, sondern die vom Landesamt für Denkmalpflege empfohlene Sandsteinlösung, da dieser Anstrich seine historischen Wurzeln im 15. und 16. Jahrhundert hat. So soll es also sein, ich bin schon sehr gespannt, wie der fertige Rathausturm Ende Mai aussehen wird. Vom schmutzigen Rostbraun, das wir alle nicht anders kennen, müssen wir uns definitiv verabschieden, wie immer in Würzburg gibt es auch jetzt Gezeter, aber wir haben uns alle über den neuen Dom und die neue Marienkapelle gefreut und sind heute stolz auf sie, mit dem Grafeneckart wird es genauso sein.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“