Layout-Gurken

Wenn ich mir die Examensaufgaben in der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft anschaue, kriege ich einen Hals: Nicht, weil die Aufgaben so schwer sind, manche lassen sich tatsächlich gut bearbeiten, sondern weil das Layout für den Bearbeiter, in der Regel ein mehr aufgeregter als konzentrierter Examenskandidat, ein zusätzliches Problem darstellt: Schlecht direkt aus einem Buch kopiert, engster Zeilenabstand, dass man bloß nichts zwischen den Zeilen markieren kann, Kopierflecken und dann noch diese beschissene Frakturschrift, die man kaum noch kennt. Kann man sich bei der Aufgabenstellung nicht wenigstens die Mühe machen, Gedichte und andere Texte abzutippen? Von uns erwartet man, dass wir fünf Stunden lang sauber und ordentlich eine Arbeit verfassen, es dem Korrektor leicht machen, aber die Angabe sieht aus wie der letzte Rotz. Ich denke da nur an die Layout-Vorgaben vom Kultusministerium für Zulassungsarbeiten. Vorgaben kann man machen… Die gelten aber eben nur für Studenten.

Und Tippfehler gibt es auch: Oder kennt jemand das Wort Gedankenruhrung? Wahrscheinlich meinen die Gedankenführung, aber da muss man erstmal drauf kommen. Was müssen die für Wurstfinger haben?!

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Uni / Schule

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“