Morgen-Impressionen

Was ich nicht alles gesehen habe auf dem kurzen Weg von unserer Wohnung zur Straba, in der Straba und auf den paar Metern vom Sanderring zur Uni: Eine Radfahrerin, die aus dem Smart-Shop rausstürzt, mich dabei fast über den Haufen rennt, um mit dem Fahrrad der Straba bis zur Brücknerstraße hinterherzuradeln, um dort in die Straba einzusteigen. Ein junger Mann mit vielen runden Anstecknadeln auf seiner Jacke, der böse schaut, die Wollmütze tief ins Gesicht gezogen hat, um dann panisch am Dom aus der Straba rauszurennen, weil dort die Kontrolleure eingestiegen sind. Eine Mutter, die ein praktisches Problem hatte: In der einen Hand den Kindergarten-Rucksack und die Handtasche, in der anderen eine Zigarette und dann dieses Kinderärmchen, das nach der Hand seiner Mutter greifen will. Ein gelber Sack voll nur mit leeren Ravioli-Dosen. Und eine Studentin, die wohl nicht mitbekommen hat, dass der Winter langsam aber sicher doch noch kommt: Sichtbar zu dünn angezogen, bauchfrei auch an der Seite, fror sie ebenfalls nicht übersehbar. Hoffentlich findet sie einen St. Martin, die olle Gans.

Und dann sind da am Bahnhof die unzerstörbaren, die unkaputtbaren netten Menschen mit den Zeitschriften, die bei jedem Wetter Passanten dazu ermuntern, aufzuwachen oder irgendwelche Bücher über Türme mitzunehmen. Ich habe aber schon das Was ist Was-Buch über Türme. Sogar den Punks ist es heute zu kalt.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

8 Kommentare

  1. Ich bin gerade einer Veranstaltung zum Thema „Hormonbehandlung ab 60“ entkommen, als ich einer Einladung in die Gaststätte „Zur Feggrube“ gefolgt bin. Ich erhielt nämlich Post von unbekanntem Absender, dass ich angeblich einen 500€ Sponsorengutschein gewonnen hätte. Ich verzichtete gerne auf das Frühstück und gehe um 14 Uhr wieder hin, um mir den Gutschein durch den Chef überreichen zu lassen, mit dem ich im Ösiland einkaufen darf – angeblich.

  2. Diese Bauernfängerei! Und dafür verfährst du Benzin! Hormnonbehandlung ab 60? Wenn du dich als alter Opa entscheidest, dass du Brüste wie eine alte Oma willst?

  3. Ich habe kein Geld ausgegeben oder Benzin verfahren, denn ich wählte den ÖPNV.

  4. Dann ist eben nur schade um die Zeit! Denke immer an die grauen Männer, den Besuch einer solchen Veranstaltung kannst du da nicht rechtfertigen!

  5. Um 13.40 Uhr waren die Herren schon über alle Berge – was ich befürchtete, darum bin ich sehr bald gekommen. Der Wirt ließ mich die Adresse und Telefonnummer der Firma abschreiben, die den Raum im Auftrag reserviert hatte. Der Reservierung konnte ich beim schnelle Überfliegen entnehmen, dass die Veranstaltung 2 1/2 bis max. 3 Stunden dauern sollte, d.h. um 13 Uhr war das Ende angesetzt und nicht um 14 Uhr. Ich habe nun schon zwei Telefonate geführt und warte auf einen Rückruf.

  6. Heeee, das ist nicht wahr. Warum soll man so schnell aufgeben? Solange ich keine Kosten habe…

  7. war nena nicht auch mal bei den zeitschriftenandrehern? die hat doch ein lied dazu geschrieben.

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