Gnadenlos

Ich krieg einen Anfall: Die Klavierspielerin, ich nenne sie mal so, auch wenn das mit Klavier spielen nicht allzu viel zu tun hat, muss jetzt wieder losklimpern. Wieder das gleiche Lied, wieder die gleichen Fehler. Immer das gleiche. Der Zeller Bahnhof steht zum Verkauf, den würde ich ihr sehr ans Herz legen. Zu allem Überfluss versucht sie sich jetzt noch an einem Nicht-Filmmusik-Titel. Viel zu schnell, viel zu schwer. Keine fünf Sekunden ohne Fehler und dann geht das selbstverständlich wieder von vorne los. Ich stopfe mir jetzt gutes Ohropax ins Ohr, sonst bin ich ein Nervenbündel und schaffe es heute Abend nicht mehr in den Pleicherhof, wo ich Ralfs Lieblingsliedern lauschen werde. Ich denke doch, dass das im Großen und Ganzen ein außerordentliches Bloggertreffen wird, ich habe noch nicht genug.

P.S.: Sie hat aufgegeben. Aber nur bei dem schweren Lied. Das andere ist jetzt wieder dran, klappt trotzdem nicht. Vielleicht sollte sie sich ein Keyboard kaufen. MIT KOPFHÖRER! Das hört sich echt an, als hätte die solche Wurschtfinger, dass es kaum möglich ist, eine einzige Taste zu treffen.
Hilfe! Das ist ein ständiger Wechsel zwischen Kann-ich-nicht und Kann-ich-nicht. Aber wie gesagt, ich stopfe mir jetzt die Ohren zu!

Edit: Nach Amelie handelt sich bei dem jetzt favorisierten Stück um das Dauerthema aus Running Man. Das nervt im Film schon nach fünf Minuten, wir müssen es regelmäßig eine Stunde lang ertragen.

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Kategorisiert in Alltag

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

6 Kommentare

  1. Wieso denn? Wo ist das Problem? Ich war fertig mit dem Eintrag, fertig auch mit den Nerven, wollte gerade abspeichern, als sie wieder das Lied wechselte. So kann man am Eintrag meine zunehmende Veruweiflung nachvollziehen!

  2. Ich wünschte, sie schaut sich mal „Apokalypse Now“ an. Oder „Das Schweigen der Lämmer“.
    Vielleicht kommt aber am Ende Jason Vorhees mit der Axt und nimmt sich ihrer Finger an. Bei mir ist jedenfalls „Alarmstufe: Rot“.

  3. Im Übrigen habe ich wohl einen anderen Textbegriff als du. Die Änderungen an einem Text sollten erkennbar bleiben, sonst verfälscht man sich am Ende selbst.
    Muss man alles an die bestehenden Möglichkeiten anpassen!

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