Dittsche, 12.Kalenderwoche 2007

Ein Sonntag ohne Dittsche ist kein richtiger Sonntag… Und der absolute Hammer: Kein Bademantel, keine Jogginghose. Dittsche trägt so eine Art Anzug, Krawatte und richtige Schuhe in Aubergin-Schwarz. Er kommt von der Arbeit, sagt er, vorher musste er aber noch seine Kätzchen füttern. Er ist der Flaschen-Fritze, wie bei Knut. Gartencenter Schwenkow ist das Stichwort. Das ist an sich ne reine Arbeitsstelle: Torfsäcke schichten. Dittsche hat die Abteilung, deren Leiter er fast schon war, ein bisschen umgestaltet. Eine Weltidee: Ein Reise-Garten für diejenigen, die nur einen kleinen Balkon haben oder unentschieden sind, ob sie überhaupt einen Garten wollen. Sechs Reise-Gärten hat er angelegt. In Schubkarren. Einige Torfsäcke aufgemacht, Tulpenzwiebeln rein, fertig. Ein Problem war dann die Bewässerung mit Schläuchen in verschiedenen Längen, die er selbst zugeschnitten hat. Dabei ist ihm ein kleines Maleur passiert. Der Zwei-Meter-Schlauch war nur 1,80 m lang. Die letzten 20cm wollte er mit Tesa-Moll selbst herstellen. Bei der Bewässerungsprobe ist leider was schiefgegangen. Seinen aufgedrehten Wasserhahn hat er kurzfristig außer Acht gelassen, er war kurz austreten und wollte Farbe aus der Farbenabteilung holen, um die Schubkarren anzumalen. Als er zurückkam, war schon Chaos. Überschwemmung. Dittsche will sich jetzt bei Tesa-Moll beschweren. Seinen Job hat er gestern nach fünf Tagen wieder verloren, heute war er nochmal dort, er hat schließlich noch Geld zu bekommen. Davon hat er keines gesehen, darum hat er die Kätzchen mitgenommen. Palmkätzchen. Das sind auch Kätzchen, kleine Katzen. Die verkrallen sich in den Ästen wie die großen in den Bäumen. Die Kätzchen hat er abgepult und jetzt sorgt er für sie und hat sie in Milch eingelegt.

Stichwort Eisbär Knut. Den finden ja alle gut, er ist ja auch ein knuddeliger Kleiner. In Wahrheit ist das kein Eisbär, sondern ein Weißbär, das W ist stumm geworden. Mit der Zeit wird er aber eh schwarz. Dittsche hat ganz andere Sorgen: Knuts Paten, Bundesumweltminister Siegmar Gabriel und Franz Müntefering, müssten sich als Paten später mal abwechseln. Jetzt ist er noch muggelig, aber später würden die beiden den Bär als Paten dann hin- und herschieben. Und Knut? Den hält man am besten klein und muggelig. Dafür müsste man nur sein Gehege mitwachsen lassen. Die andere Möglichkeit wäre, dafür zu sorgen, dass er gar nicht erst wächst. Die Taschenhundkiste von Penny wäre da eine Lösung: Wenn er beim Wachsen an seine Grenzen stößt, hört er schon freiwillig auf. Unterstützt wird das damit, dass Knut nur Bückware gibt, dann muss er sich nicht strecken. Zur Streckware.

Das perlt.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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