Natürlich ist die Sache mit dem Video und den damit verbundenen rassistischen Dämlichkeiten eines Bundeswehr-Ausbilders ein Einzelfall. Ich kann aber da gar nicht mitreden, ich habe diesem Verein glücklicherweise nie angehört und habe 13 Monate lang lieber etwas Sinnvolles getan und Zivildienst abgeleistet. Wieso hört man sich solch hirnverbranntes Zeug an, wieso hört man sich an, man solle sich „Afroamerikaner“ in der Bronx vorstellen und bei jedem Schuss „Motherfucker“ rufen? Und wieso hört man es sich nicht nur an, denkt sich vielleicht seinen Teil, wenn man dazu fähig ist, sondern führt genau das widerspruchslos aus? Wie wäre es Zivilcourage zu zeigen, zu widersprechen, selbst wenn man ein Wehrpflichtiger ist, der seinen eigenen Willen am Kasernentor abgegeben haben soll? Ich glaube, dass war zusätzlich einer der Gründe, warum ich verweigert habe: Ich lasse mir doch nicht von intellektuell Unterprivilegierten sagen, was zu tun ist, wie der Spind aufgeräumt sein muss, dämliche Befehle und Demütigungen an den Kopf schmeißen und vorschreiben, dass ich in Deckung gehen soll, weil irgendwo der Feind lauern soll.
Der Ausbilder ist entlassen worden. Ist es eine Art von Zivilcourage, das zu filmen und zu veröffentlichen? Originell finde ich das schon, wie es rausgekommen ist.