Man kann ja wahrlich nicht von einem lauen Lüftchen sprechen, das da heute durch Würzburg gefegt ist, Sturm passt da schon besser. Auf dem Weg zur Uni am Sanderring hat es mich ein paar Mal fast von meinem Roller geweht, zumindest hatte ich kurzfristig das Gefühl, einen ganzen abgeblühten Baum (irgendwelche weißen Blütenblätter, die bitter schmecken) im Gesicht zu haben, unter dem ich durchgefahren bin. Kurz vorher sind mir zwei Mitarbeiter vom Gartenamt aufgefallen, die allen Ernstes versucht haben, mit einem dieser Laubgebläse den Dreck auf dem Gehsteig zusammenzusammeln. Hat sich da jemand einen Scherz erlaubt oder stand eben heute auf dem Tagesplan, im Frauenland die Gehwege zu fegen? Ich habe den Herren schließlich auch schon im strömenden Regen beim Blumengießen in der Fußgängerzone zugesehen. Aber das heute hat das noch getoppt, Hauptsache Lärm gemacht und Dreck in die Luft geblasen. Sah aber trotzdem lustig aus, vielleicht sollte ja eine Art Gegenwind erzeugt werden, damit der Dreck die Möglichkeit hat, liegen zu bleiben.
Sonderschicht
Von Alex
Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“
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