Letztes Jahr der Dopingskandal noch vor dem Tour-Prolog, dann die Disqualifikation von Floyd Landis, das Rumgeeier der Bauernopfer Jan Ullrich und Ivan Basso (2 von 50) in der Affäre um den spanischen Arzt Fuentes, kürzlich das Enthüllungsbuch von Ex-Telekom-Betreuer Jef d’Hont und in dieser Woche die Doping-Geständnisse der ehemaligen Magenta-Fahrer Bert Dietz und Christian Henn. Heute überschlagen sich die Meldungen: Die beiden Team-Ärzte haben ihre Schuld eingeräumt, Ex-Fahrer Udo Bölts ebenfalls, morgen nun soll T-Mobile-Teamchef Rolf Aldag, ebenfalls ein Telekom-Veteran und bisher ein Verfechter des dopingfreien Radsports, auf einer Pressekonferenz (11.30 Uhr, ZDF) ebenfalls ein Geständnis ablegen und sein bisheriges Nichtwissen widerrufen, wie Teammanager Bob Stapleton in der SZ ankündigte. Aldag werde seinen Job als Teamchef nicht verlieren, ein gutes Signal, nachdem auch Christian Henn, heute Sportlicher Leiter bei Gerolsteiner, seinen Posten behalten wird. Auch wenn jetzt erstmal nur Telekom im Fokus steht und die Toursiege von Riis und Ullrich (1996 und 1997) angezweifelt werden, die anderen Team, deren Verantwortliche und Fahrer sollten nun Dietz, Henn und Aldag folgen und die ersten Schritte, reinen Tisch zu machen, mitgehen. Jetzt mit dem Finger auf die Telekom-Fahrer zu zeigen, wäre falsch, ich ziehe eher den Hut vor deren Verhalten, denn wie Dietz sagte, er ist nicht Teil dieses Systems, er kann reden und muss nicht um seinen Posten bangen, aber Henn und Aldag sind mittendrin und hoffentlich weiter im Radsport dabei. Bis 2000 war EPO nicht nachweisbar, ich bin mal gespannt, wie das weitergeht und wer sich hinstellt und sagt, er habe das NIE getan und von nichts gewusst.
Und im Fernsehen will ich die Tour weiterhin sehen. Aber sauber!
ich will einfach nur die Tour sehen (wenn möglich sauber). Selbst wenn man Epo intus hat:
die anderen haben das auch im Blut
die Strecken sind unglaublich lang
Schmerzen nimmt einem Epo auch nicht weg (Lunge etc…)