Schön, dass mich L. und S. heute spontan mit ins Kino genommen haben. Wir haben uns Zodiac – Die Spur des Killers angesehen, den neuen Film des Se7en-Regisseurs David Fincher, der sich hier zum zweiten Mal mit einem Serienkiller beschäftigt. Zodiac beruht auf einer wahren Begebenheit, einer Mordserie, die kurz vor Weihnachten 1968 nahe San Francisco begann und die Polizei viele Jahre beschäftigte. Der Mörder setzte sich mit drei Zeitungen in San Francisco in Verbindung, schickte ihnen verschlüsselte Botschaften, stellte Forderungen an diese und narrte wiederholt die Polizei, die zwar immer wieder Verdächtige vernahm, Indizien sammelte, niemals aber Beweise vorlegen konnte, um einen der Verdächtigen als Mörder zu identifizieren. Fasziniert von Zodiac, wie sich der Killer selbst nennt, verfolgt der Karikaturist des San Francisco Chronicle, Robert Graysmith, die Recherchen seiner Kollegen und entwickelt im Rahmen seiner Nachforschungen für ein Buch über diesen Fall eine regelrechte Besessenheit, den wahren Mörder zu finden, nachdem auch die ermittelnden Polizisten mehr und mehr von dem Fall in die Isolation getrieben werden.
Ein toller Film, der das akribische Puzzle der Ermittler langsam zusammensetzt und dessen Schauspieler die individuelle Besessenheit der beteiligten Personen über fast zwei Jahrzehnte toll transportieren können. Der Cowboy vom Brokeback Mountain, Jake Gyllenhaal, spielte Robert Graysmith, Robert Downey Jr. beeindruckte als übereifriger Redakteur Paul Avery und auch Mark Ruffalo überzeugt als unerbittlicher, aber erfolgloser Ermittler David Toschi. Der einzige Kritikpunkt ist vielleicht die Länge des Filmes: Mit über zweieinhalb Stunden ist er fast etwas zu lang geraten. Dennoch, ein sehr fesselnder Film, auch wenn man vielleicht schon vorher weiß, wie es am Ende ausgeht. Dirty Harry war auf jeden Fall erfolgreicher, sein Killer hieß Scorpio und war dem Zodiac-Killer nachempfunden: Er schoss ihm mit seiner Magnum ein großes Loch in die Brust.