Rasmussen muss vom Sattel steigen

Gestern brachte Alexander Winokurov das Doping-Fass zum Überlaufen, selbst mir ist die Tour de France inzwischen so egal wie der oft zitierte Sack Reis in China. Heute ging es munter weiter, zunächst am Nachmittag der positive Testosteron-Befund bei Cofidis-Fahrer Moreni, vor wenigen Minuten nun die Meldung der französischen Zeitung L’Equipe, dass der aktuelle Tour-Spitzenreiter Mikael Rasmussen nach Aufforderung seines Teams Rabobank mit sofortiger Wirkung aus der Tour aussteigt, der Sponsor hat also die Notbremse gezogen. Endlich, muss ich sagen. Er durfte heute noch die letzte Pyrenäen-Etappe gewinnen, ab morgen wird dann der mutmaßliche Fuentes-Kunde Alberto Contador das Maillot Jaune nach Paris tragen. Ändert das noch was? Vielleicht wäre es besser gewesen, die Tour ganz abzusagen bzw. abzubrechen. Den Schaden, den der Radsport in diesem Jahr erlitten hat und weiterhin erleidet, ist so unglaublich groß, ein Faß ohne Boden und jeder Tag der Tour scheint diesen noch zu vergrößern. Ich bin gespannt, ob und wie das mal wieder in geregelten Bahnen laufen kann.

[Nachtrag] Eine kleine Chronologie der rasmussen’schen Demission. Blöd, wenn man vorgibt, in Mexiko zu sein, um dann in Italien erkannt zu werden.

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

6 Kommentare

  1. Dabei wäre es so einfach: jeder Radprofi muss sich einmal pro Woche testen lassen – durchs ganze Jahr. Und sich selber drum kümmern, dann laufen nicht mehr die Kontrolleure den Profis nach, sondern umgekehrt. Jegliches Doping, dessen Spuren bis zum Wettkampf verschwunden sind, wäre damit auch gleich unterbunden…

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