Kommt es mir nur so vor, oder häufen sich in den letzten Wochen Meldungen, dass Menschen mit ihren Fahrzeugen in z.T. mehr als misslichen Lagen landen, weil das Navigationsgerät eine Strecke vorgibt, der dann blind gefolgte wird, nachdem der Verstand vorher völlig ausgeklinkt wurde.
Nicht immer endet das in lustigen Situationen. Das tragische Busunglück in Frankreichs Alpen mit 26 Toten hatte seine Ursache wohl darin, dass das Navi den polnischen Busfahrer auf die für Busse verbotene Strecke lotste, der sich von insgesamt neun Verbotsschildern nicht beeindrucken ließ.
Skurril, aber immer noch nicht lustig: In der letzten Woche hätte ein Lkw-Fahrer sein blindes Vertrauen in sein Navi fast mit dem Leben bezahlt und ganz nebenbei noch eine Katastrophe verursacht. Der automatische Beifahrer wies dem 40-Tonner (!) einen Waldweg aus, der Lkw-Fahrer folgte diesem blindlings und als er dann merkte, dass die Technik vielleicht doch möglicherweise, eventuell, unter gewissen Umständen irren könnte, landete er mit der Hinterachse auf den Bahngleisen.
Da ist der junge Mann in Thüringen schon eher jemand zum Auslachen. Auf der Suche nach seinem Ferienort ließ auch er sich in den Wald führen und blieb schließlich beim Wendeversuch im Dreck stecken, als sich die Route als Fehler erwies.
Im Landkreis Miltenberg hat sich gestern ein Lkw-Fahrer wo verfahren? Natürlich im Wald. Auch er folgte in blinder und ewiger Treue seinem Navi, fuhr seinen Lkw im unbefestigten Gelände fest und rief dann die Polizei, als gar nichts mehr ging. Erst ein Traktor konnte ihn aus seiner misslichen Lage befreien.
Für solche Autofahrer sollte es den goldenen Navi-Klopps geben, vielleicht sollte auch ein spezieller Idiotentest für diese Fälle entwickelt werden, schließlich begutachtet auch die herkömmliche MPU die Fahreignung. Sagt nicht der gesunde Menschenverstand, dass das Vertrauen auf die Sinne öfters besser ist als das blinde Vertrauen auf irgendwelche Geräte? Ich habe die Meldung nicht mehr gefunden, aber den Navi-Klopps für sein Lebenswerk sollte der Autoahrer bekommen, der letztes Jahr mit seinem Auto in einen Fluss gefahren ist, weil das Gerät rechts sagte, die Brücke dort aber in Echt nicht mehr existierte, in der Software des Navis aber schon. Den Preis muss er sich aber mit einem anderen Autofahrer teilen, der an Weihnachten 1998 in der Havel landete, weil das Navigationsgerät keinen Unterschied zwischen Fähre und Brücke machte.