Sneak war saublöd

Gestern waren wir natürlich wieder in der Sneak. S. hatte gewonnen, A. hatte gewonnen, ich aber nicht, wurde trotzdem eingeladen, aus Mitgefühl. Leider kam nicht wie im Cinemaxx NVA am Tag zuvor, sondern uns wurde der tolle Jackie-Chan-Film New Police Story gezeigt. Chan wärmt seinen größten Erfolg Police Story mit all seinen mehr oder minder guten Fortsetzungen auf und fährt seinen Charakter Inspektor Chan voll an die Wand bzw. versucht sich als ernsthafter Schauspieler, der seiner Figur richtig Tiefgang geben will – und scheitert. Eine Gang von reichen Industriellenkindern raubt Banken in Hongkong aus und richtet Massaker unter den eingesetzten Polizisten an. Schließlich muss Chan mit ansehen, wie seine gesamte Einsatzgruppe hingerichtet wird, was auch teilweise zu brutal geraten ist. Er zerbricht daran, beginnt zu trinken und verliert seinen Job. Klingt ja ganz glaubwürdig, nur nimmt man das Chan nicht ab, der ein bisschen sehr zu sehr versucht, beim Zuschauer auf die Tränendrüse zu drücken. Das wirkt dann lachhaft und lässt einen lachen, wo es sicher nicht beabsichtigt ist. Herzzerreißend!

Die Stunts sind spektakulär und super gemacht, aber das macht noch keinen guten Film. Das Bild, das von der Polizei in Hongkong vermittelt wird, lässt einen hoffen, dort nie einen Polizisten zu brauchen, so deppert stellen sich Chan und sein junger Buddy an.

Einfach ziemlich nerviger Streifen. Und dann noch die „Musik“ im Standard. Das war fürchterlicher Krach und auf Nachfrage wollte man den Geräuschpegel nicht ändern, denn das hätte sich vorher ein Gast gewünscht. Wir hätten nachfragen sollen, ob der auch wirklich noch da war. Und gestunken hats gestern auch extrem. Wird C. freuen, der geht
da eh nicht rein!

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“