Käsköpfe beim McDonald’s

Eigentlich war es nur ein kurzer Stopp, den wir beim McDonald’s in Greding einlegen wollten. Reingegangen, angestellt. Die anderen sind gleich bei der ersten Schlange stehen geblieben, ich hielt es für schlauer, zur hintersten Kasse zu gehen, weil dort nur zwei Väter mit ihren Töchtern angestanden waren. Normalerweise wäre das auch recht schnell gegangen, aber die beiden Herren waren zum einen nuschelnde Holländer ohne die geringsten Deutschkenntnisse, zum anderen äußerst schwer von Begriff und völlig unbeholfen. Was der sehr geduldige junge Mann vom Mc auch gesagt hat, der Käskopp hat es nicht verstanden und/oder er hatte einen Änderungswunsch und/oder er hat nachgefragt, was es für Möglichkeiten gäbe, daran was zu ändern. Das wäre vielleicht auch alles noch erträglich gewesen, aber leider hat er für die gesamte Wohnwagenbesatzung bestellt und musste seine Tochter zu allem Übel auch noch zur Mutter schicken, um nachzufragen, welche Soße sie zu ihrem Salat will. Fünf oder sechs Menüs wurden bestellt, natürlich zu jeder mittleren Portion Pommes eine andere Sorte Soße und ein je anderes Getränk. Meine Mitfahrer saßen inzwischen längst beim Essen, überhaupt war der gesamte Bus mit den Rostocker Fans schneller abgefertigt, als der eine Holländer vor mir. Ich habe mich beinahe verarscht gefühlt angesichts der Tatsache, dass es nur vor mir nicht voranging. Das Bezahlen hat mindestens noch einmal so lange gedauert, gefühlte zehn Minuten war ich angestanden, nervige fünf Minuten hat der Bestell- und Bezahlvorgang letztlich gedauert. 27,68€ müssen auch erst mit 30€ bezahlt werden, um sich dann beim Nachzählen des Wechselgelds mehrmals zu verzählen und umsonst zu reklamieren.

Kurzfristig habe ich es in Betracht gezogen, Servietten zu zerkauen und in Form kleiner Spuckegeschosse mit Hilfe der tollen Strohhalme auf den Holländer abzufeuern.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“