Dreifacher Auerbach von Jakob und Wilhelm

Wir haben in der Sneak eben The Brothers Grimm gesehen. Jedem in Deutschland dürfte der Name „Gebrüder Grimm“ ein Begriff sein, warum muss man einen Kinofilm dann „Brothers Grimm“ nennen? Wahrscheinlich, damit man nicht gleich einen 1:1-Zusammenhang mit Wilhelm und Jakob Grimm herstellt; die heißen dann auch in der
deutschen Fassung Will und Jake, klingt cooler, selbst wenn der Film auf deutschem Boden spielt. Ein 1:1-Zusammenhang ist tatsächlich nicht gerechtfertigt, denn mit den realen Gebrüdern Grimm haben die Hauptpersonen in diesem recht unterhaltsamen Film dann doch sehr wenig gemein, abgesehen von den Anspielungen auf Märchen wie „Aschenputtel“, „Rotkäppchen“ und „Hänsel und Gretel“ – mehr war auch gar nicht angedacht, wie Regiesseur Terry Gilliam selbst sagt: Die Brüder schreiben die Märchen auf, das ist schon alles an Gemeinsamkeiten. Die „Brothers Grimm“ reisen also durch Deutschland, u.a. kommen sie nach Kaascht (für Nicht-Unterfranken: Karlstadt) und treiben von ihnen erschaffene volkstümliche Geister wie Hexen und Trolle aus, um so ihr Geld zu verdienen. In Marbaden aber verschwinden Kinder und die französischen Besatzer zwingen die als Hochstapler enttarnten Brüder, die vermeintlichen Geister im Wald auszuheben, sie stellen aber bald fest, dass ihre Gegner übersinnlicher Natur sind.

Der Film ist insgesamt doch recht unterhaltsam, ansehen muss man ihn sich nicht unbedingt, aber für eine Sneak, wo man doch oft richtig beschissene Filme sieht, war es ein guter Film. Nur die Brüder Grimm drehen sich im Grab rum, dass sie das sein sollen, die da durch den Wald turnen und Geister austreiben.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“