In welcher anderen Sprache sind solche herrlichen Wortspiele sonst möglich? In keiner, behaupte ich, weil man in keiner anderen Sprache so wunderbare Wortbildungen machen kann wie im Deutschen… Aus einem Wort kann man mit einem neuen ein Neues herstellen, immer weiter, schließlich kennt jeder den Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän, der auch eine Gattin hat, die dann wiederum eine Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitänsgattin ist. Wenn die dann zu einem Kaffeekränzchen mehrerer Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitänsgattinnen geht, ist das ein… usw., ihr versteht schon. In die gleiche Sparte fällt auch folgender Zungenbrecher:
In einem kleinen Dorf wohnte einmal ein Mädchen mit dem Namen Barbara. Barbara war in der ganzen Gegend für ihren ausgezeichneten Rhabarberkuchen bekannt. Weil jeder so gerne Barbaras Rhabarberkuchen aß, nannte man sie Rhabarberbarbara. Rhabarberbarbara merkte bald, dass sie mit ihrem Rhabarberkuchen auch Geld verdienen könnte. Daher eröffnete sie eine Bar: Die Rhabarberbarbarabar. Natürlich gab es in der Rhabarberbarbarabar bald viele Stammkunden. Die bekanntesten unter ihnen waren drei Barbaren, die so oft in die Rhabarberbarbarabar kamen, um von Rhabarberbarbaras Rhabarberkuchen zu essen, dass man sie schon bald die Rhabarberbarbarabarbarbaren nannte. Die Rhabarberbarbarabarbarbaren hatten wunderschöne lange und dichte Bärte. Wenn die Rhabarberbarbarabarbarbaren ihren Rhabarberbarbarabarbarbarenbart pflegten, gingen sie zum Barbier. Der einzige Barbier, der einen Rhabarberbarbarabarbarbarenbart bearbeiten konnte, wollte das natürlich betonen und nannte sich Rhabarberbarbarabarbarbarenbartbarbier. Nach dem Schneiden des Rhabarberbarbarabarbarbarenbarts geht der Rhabarberbarbarabarbarbarenbartbarbier meist mit den Rhabarberbarbarabarbarbaren in die Rhabarberbarbarabar, um mit den Rhabarberbarbarabarbarbaren von Rhabarberbarbaras herrlichem Rhabarberkuchen zu essen.
Alles klar? So schwer ist es gar nicht, auf jeden Fall eine nette Zungenübung. Wer will, kann sich das hier auch mal anhören, die Geschichte ist sogar noch etwas länger, weil der Barbier sein Bier bei Bärbel oder mit Bärbel bei Barbara trinkt.
Rhabarbermarmelade war glaub ich 2003 oder 2004 bei der Wahl zum Wort des Jahres auf Platz 2. Der Einsender welcher es vorgeschlagen hatte tat dies mit der Begründung, es gefiehle ihm so überaus gut, morgens zu seiner Gemahlin sagen zu können: Barbara, reichst Du mir bitte die Rharbarbermarmelade…noch fragen 😉
hmm, hab grad mal nachgeschaut, meine Erinnerung trügt mich wohl? Umso interssanter die Wörter des Jahres, in welchem ich geboren wurde…