Bundesliga-Rückblick

Das waren wieder Ergebnisse am Wochenende, wie soll man da denn vernünftig tippen, geschweige denn, Geld gewinnen?! Wolfsburg beweist mit den zweithöchsten Transferausgaben nach den Bayern, dass Geld allein keine Tore und Felix Magath noch lange kein Garant für eine erfolgreiche Spielzeit ist. Heimniederlage gegen den Aufsteiger aus Karlsruhe. Nach einer Halbzeitführung. Schwach. Die Über-Bayern sind auch nur noch Bayern, nach dem zweiten Unentschieden in Folge bricht dort aber sicher keine Unruhe aus. Geld schießt dort auch keine Tore, aber das fußballspielende Festgeldkonto ist zumindest sehr schön anzuschauen, auf jeden Fall war es am Samstag in der ersten Hälfte so und Herr Klose hat dann ja auch getroffen.

Werder Bremen schwächelt weiter und leidet zusehends unter den Langzeit-Verletzten Tim Borowski und Thorsten Frings. In Dortmund setzte es eine deftige Schlappe, wo sie mit 0-3 noch gut bedient waren. Arminia Bielefeld marschiert weiter in Richtung CL… naja, der Saisonstart war recht erfolgreich, aber die Gegner waren bisher auch eher die Konkurrenten die unteren Drittel der Vorjahrestabelle. Stuttgart gewinnt gegen Cottbus, klar. Bochums Höhenflug wurde in Leverkusen gestoppt, der HSV hat in Frankfurt verloren, hier habe ich zweimal eine Null zu Buche stehen, wer tippt schon auf Leverkusen und die Eintracht?! Ich halt nicht, ich sollte nochmal in mich gehen. Dafür hat mein Spieler 48 endlich mal die gewünschte Leistung gezeigt, auch die Neuzugänge konnten überzeugen. Hertha gewinnt in Duisburg, normal, und der Club spielt einmal mehr Unentschieden, das scheint auch der Regelfall zu werden. Das muss beides noch in die Tippgewohnheit einfließen und bei der Statistikanalyse berücksichtigt werden. Viel Arbeit!

Was mir an diesem Wochenende und auch schon zuvor in all den Sportsendungen sehr negativ aufgefallen ist, sind diese vielen versteckten Fouls und die brutalen Aktionen und Tätlichkeiten so mancher altbekannter Stinkstiefel, die einfach auch mal länger aus dem Verkehr gezogen werden sollten: Der Hamburger Thimothee Atouba tut sich dabei besonders gerne hervor. Der bleibt mal ganz versehentlich hinter dem Rücken des Schieris auf dem Schienbein seines Gegners stehen, steigt seinem Gegner auf den Rücken und den Kopf, versucht nachzutreten oder rammt einem anderen den Ellenbogen in die Kauleiste, um sich für dessen beherzten Griff an die Eier zu revanchieren. Eingesprungene Grätschen ohne Rücksicht auf Verluste (der Dortmunder Blaszczykowski sprang dem Bremer Tosic mit gestrecktem Bein in die Leiste und bekam nur gelb), die Blutgrätsche von hinten, von der Seite, zu selten gibt es da rote Karten. Der Ellenbogen gehört inzwischen bei Luftkämpfen anscheinend zum Alltags-Repertoire, den versehentlichen Tritt auf den am Boden liegenden Gegner zeigen besonders gerne die Fußballer vom schwarzen Kontingent, die ihre Emotionen wiederholt nicht unter Kontrolle haben, siehe die Herren Atouba und Agali.

Umso überraschender war da die friedliche Atmosphäre beim Kuschel-Gipfel in München am Samstag. Schalke war zu Gast und bei manch früherem Aufeinandertreffen flogen da auch auf dem Platz die Fetzen. Dieses Mal waren alle brav, brutale Fouls gab es gar keine. Das Geschwätz von internationaler Härte geht mir dagegen langsam auf die Nerven. Das eine oder andere Tackling wird vielleicht in England nicht gepfiffen, aber Ellenbogenchecks und Tätlichkeiten sind auch dort rote Karten. Ganz nebenbei bemerkt wird in England doch sehr viel anders gespielt, Herr Ballack weiß ein Lied davon zu singen.

Heißer Tipp: Ich glaube, dass Cottbus-Trainer am nächsten Wochenende nicht mehr bei den West-Polen auf der Bank sitzt. Vorher wird er entlassen, ganz bestimmt.

[Nachtrag vom Abend] Gegen Atouba wird am Donnerstag verhandelt, der DFB hat Anklage erhoben. Die Grimasse und die rausgestreckte Zunge von Herrn van der Vaart hat dagegen eher Unterhaltungswert.

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

2 Kommentare

  1. nicht, dass ich das gutheiße, was a. streit gegen atouba gemacht hat … aber wenn der dfb streit nachträglich sperrt, wäre das ein echter skandal. das foul von ihm am hamburger zipfel wurde nämlich gepfiffen – fehlentscheidung, tatsachenentscheidung. es ist mir überhaupt ein rätsel, wie man das foul von streit sehen kann, den ellenbogencheck aber nicht – gerade weil der linienrichter nur drei meter entfernt stand. berücksichtigt man das böse einsteigen von atouba gegen mahdavikia und die aktion im bayernspiel, würde ich den kasper mal länger sperren. was spricht denn gegen eine sperre von 8 bis 12 spielen. dann tut’s auch mal richtig weh. gleiches gilt auch für naldo: brutaler wiederholungstäter. zu seinem foul gegen klose noch kurz was: was mir da besonders negativ aufgefallen ist, war der applaus vieler bremer „fans“.

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