WM-Rotation wieder abgeschafft

Endlich hat die FIFA die unsägliche WM-Rotation wieder abgeschafft. Nach der Vergabe der WM 2006 an Deutschland sollte die Fußball-Weltmeisterschaft von Kontinent zu Kontinent wandern, demnach wäre bei uns in Europa erst 2030 eine WM gewesen. Ehe nun morgen die WM 2014 an Brasilien, das einziger Bewerber aus Südamerika war, vergeben wird, hat die FIFA gestern bekannt gegeben, dass man von diesem Prinzip wieder abrückt und sich europäische Länder schon für 2018 wieder bewerben dürfen. Schon die WM 2010 in Südafrika empfinde ich als großen Witz, eine WM in Afrika überhaupt. Beinahe jedes Land auf dem schwarzen Kontinent hat große Probleme mit der Armut, mit Hungersnöten und oft auch mit Kriegen. In Südafrika, wirklich eine völlig unbedeutende Nation im internationalen Fußball, werden für Unsummen neue Stadien gebaut, 2010 wird die Welt auf den Südzipfel Afrikas blicken und die FIFA ein routiniertes Turnier durchführen, ein völliger Anachronismus, blickt man dann mal über den Tellerrand dessen, was all den WM-Touristen geboten wird. Und das alles, weil sich Herr Blatter mal eine WM in Afrika gewünscht hat.

Für 2014 sollten nur südamerikanische Länder ihre Bewerbungen einreichen, Brasilien wird es morgen völlig überraschend sein, sie waren ja die einzigen Bewerber, auch wenn die brasilianische Fußballbegeisterung sehr einseitig ist und Schlimmes erahnen lässt. Asien, Afrika, Australien, echte Fußball-Kontinente mit wirklich bedeutenden Ligen. Die FIFA hat jetzt doch gespannt, dass der Fußball nicht überall so daheim ist wie z.B. in Europa und es ein Unding wäre, in Europa nur alle 24 Jahre eine WM auszutragen und stattdessen irgendwo in China oder im Busch Fußballspiele zu veranstalten, die vor den eigentlichen Problemen der Länder die Augen verschließen. Hier in Europa sind die großen Fußball-Nationen, hier sollten dann auch häufiger Weltmeisterschaften ausgetragen werden, was jetzt wieder der Fall ist. Gut so.

Und Deutschland bekommt hoffentlich die Frauen-WM im Jahr 2011. Vielleicht sind mir dann da ja Karten vergönnt. Herr Blatter soll noch einmal diesen tollen Satz And the winner is… Deutschland sagen.

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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