Bayern gegen Frankfurt

Eine Überlegenheit der Bayern, für die drückend als Attribut noch untertrieben ist, nicht der Hauch einer Chance für Frankfurt, gefühlte 80% Ballbesitz, 38 Torschüsse von den Bayern (fünf bei Frankfurt), 15 Ecken (gegenüber zwei Frankfurter), die erste Chance für Luca Toni nach knapp 15 gespielten Sekunden, 90 Minuten Dauersturm auf das Tor von Oka Nikolov, 90 Minuten Langeweile für Olli Kahn (er musste einmal einen Ball fangen) und doch ging das Spiel am Ende nicht 5-0 oder höher für den Rekordmeister aus, sondern beim Schlusspfiff trennten sich beide Teams mit 0-0. Und nicht mal zu Unrecht. Frankfurt stand sehr gut in der Abwehr, die Eintracht war überhaupt eine einzige Abwehr, das Team von Friedhelm Funkel beschränkte sich das ganze Spiel über aufs Verteidigen, zerstörte aber dabei nicht das Spiel wie manch anderes Beton-Team, sondern ließ den Bayern durchaus den Raum für sehenswerte Kombinationen, die dann aber beim Abschluss oder spätestens beim überragenden Pröll-Ersatz Nikolov ihr Ende fanden. Massenweise versiebten die Bayern gute Chancen, es war zum Haareraufen, wahrscheinlich hätte das Spiel auch nach weiteren zwei Stunden keinen Sieger gefunden.

Wegen einer Grippe musste am Samstagmorgen auch der Frankfurter Stammtorhüter kurzfristig passen, neben Streit, Meier und Kyrgiakos fiel somit ein weiterer Rückhalt der zuletzt schwachen Frankfurter aus. Eigentlich schien das vor dem Spiel eine klare Sache zu sein, viele Ausfälle bei den Hessen, fast die komplette Elf bei den Bayern, doch es sollte einfach heute nicht sein. Enttäuscht sind wir nicht gewesen, schon gar nicht Jürgen Grabwoski, mit dem ich gestern endlich zum ersten Mal beim Profi-Fußball im Stadion war.

Nach dem Spiel haben wir uns Zeit gelassen und haben die Allianz-Arena noch ein wenig erkundet. Nachdem wir beim letzten Mal den Mittelrang besichtigt und die tolle Sicht genossen haben, sind wir gestern zum Oberrang hinaufgestiegen. Für Fußkranke nicht unbedingt zu empfehlen, noch weniger für Menschen mit Höhenangst. Ich habe gestern schon auf meine Bilder verlinkt, die Aussicht von ganz oben können aber auch diese nicht einfangen. Die Stufen sind sehr steil, so sehr, dass vor jedem Sitz bereits ein Geländer ist, auf Dauer wäre mir das da oben zu unheimlich. Beeindruckend ist das aber in jedem Fall, ein tolles Stadion.

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Kategorisiert in Fußball

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

11 Kommentare

  1. Ich kann das Bestätigen, daß man wirklich gute Nerven dort oben braucht. Die Bilder zeigen ein tolle übersicht, können aber tatsächlich nicht das wiedergeben, was man dort oben fühlt. Panik, Höhenangst und ein mulmiges Gefühl wenn man die Stufen der Ränge wieder nach unten geht. Genial ist die Sicht, doch wenn man dort oben Fußball schauen will, sollte man wirklich gute Nerven haben.

  2. als ich da oben sass musste ich die ganze Zeit an die Schlussszene mit dem Rollstuhl in Nackte Kanone denken..Muffen hatte ich erst, als der leicht angeheiterte über dem Gang die Stufen mit seinem Glühwein überschwemmt hat…

  3. schau dir mal die kicker-noten für das spiel an. ich frag mich da, weshalb frankfurt nicht 11:0 verloren hat, wo doch die verteidiger alle so schlecht gewesen sein sollen. der von a. als bester mann auf dem platz bezeichnete amanatidis bekommt eine 5, die von mir hoch eingeschätzten chris und lell eine 3,5. manche sachen versteh ich einfach nicht…

    falls hier irgendwelche buchstaben fehlen (oder zu viele da sind) – sorry, ich sitze in der ub, wo das a nur nach drei-, das n nur nach vier- bis siebenfachem anschlag funktioniert … ds ist doch lles scheiße, obwohl j studiegebühre eigeführt worde sid.

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