Der Zug, der zu spät kommt

Mir ist es egal, ob 110 Geschäfte in Deutschland den Fair-Trade-Standard erfüllen. Viele tausend andere tun es nicht, ist mir das egal oder ist mir das egal. Im Fernsehen kommt eine Grütze, ey. Da lobe ich mir doch das oft unterschätzte BR alpha: Da kommt, oder besser gesagt: da kam, eine uralte Dokumentation von 1979 über den Superzug ICE, die Der Zug der zu spät kommt heißt. Ist das der Originaltitel? Es wäre spektakulär und sensationell prophetisch. Dabei spielte auch die Durchtunnelung des Steinberges eine Rolle, da der Zug unten am Main wegen der dort befindlichen Bundesstraße nicht mehr fahren konnte. Da, wo jetzt die ICE-Röhre rauskommt, war noch gar kein Tunnel. Aber der Würzburger Bahnhof war damals schon hässlich.

Auf dem Sender mit dem Fair-Trade-Zeug, ach das ist ja die ARD, echtzeit nennt sich die merkwürdige Sendung, redet jetzt ein Alkoholiker. Der kauft im Supermarkt. Wie ich. Eine Statisitik gibt es darüber – noch – nicht. Bei dieser Sendung werden nämlich ständig Statistiken eingeblendet. Das kann ich auch: In den 899 Tagen des Bestehen meines Blogs habe ich bis heute 2375 Beiträge geschrieben. Naja, eigentlich sind es 2377, einen davon, den rein finanziell gesehen Wertvollsten, musste ich ja löschen, aber das tut jetzt nichts zur Sache, ich rechne mit den nachvollziehbaren und weiterhin nachlesbaren Beiträgen: 2,6418 Beiträge pro Tag sind das statistisch gesehen. Keine schlechte Ausbeute. Statistisch gesehen habe ich auch gar nicht so viel Bier auf meinem Schreibtisch verteilt, das Volumen von überschäumendem Bier täuscht nur unheimlich und in der ARD läuft jetzt ein Film, den Jugendliche unter 16 Jahren nicht sehen dürfen und in dem Frauen russisch reden und untertitelt werden.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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