Vorkaufsrecht

Gibt es Optionsscheine in der Bäckerei? Scheinbar. Beim Einkaufen wurde ich eben wieder mal Zeuge einer tollen Begebenheit. Ich war bei den Backwaren angestanden, vor mir eine ältere Frau, vor ihr eine noch ältere Frau, die eben ein bisschen länger brauchte. Etwas abseits der noch älteren Frau, die an der Reihe war, und der Schlange, hinter mir standen noch drei Leute an, stand eine aufgestylte – bei uns sagt man aufgedaggelde – Mittfünfzigerin, die mir vorher schon aufgefallen ist, weil sie zehn Schachteln Davidoff aus dem Zigarettencontainer angefordert hatte, was diesen überforderte.

Diese kettenrauchende Mittfünfzigerin hatte es offensichtlich auf die Silvester-Marzipanschweine abgesehen, die ein vierblättriges Kleeblatt in der Schnauze und eine Plastikgoldmünze im Arsch stecken haben, versehen mit dem Wunsch eines glücklichen neuen Jahres. Obwohl sie nicht dran war, versuchte sie, mit der Verkäuferin ins Gespräch zu kommen, die sie aber darauf hinwies, dass sie nicht dran sei und sie gerade eine Kundin bediene.

Ein kurzer grimmiger Blick auf die noch ältere Dame, dann legte sie wieder los. Sie wolle ja nur wissen, ob von den Schweinen genug da sind. Ob sie – also die Verkäuferin – nicht welche weglegen könnte, nicht dass einer vorher „ihre“ Schweinchen wegkauft. Die Verkäuferin legte ihr keine zur Seite, ich habe tatsächlich kurz ernsthaft überlegt, alle acht Schweine zu kaufen, der Spaß war mir aber dann doch zu teuer. Die Dame hinter mir hat eines genommen.

Das, was Phil erlebt hat, gehört in die gleiche Kategorie.