Bei der Bundeswehr in Wildflecken ging es ja frivol zu. Obwohl, eigentlich kann man das nicht mal frivol nennen, das ist einfach nur ziemlich primitiv, niedrig und dumm und lässt recht deutlich auf den Geisteszustand der Beschuldigten schließen. Man stelle sich vor, man liegt in der Kaserne auf seinem sowieso nicht sonderlich bequemen Bett – ich kann mir das recht schwer vorstellen, da ich Zivildienst geleistet habe und somit wenigstens das Gefühl hatte, 13 Monate lang etwas Sinnvolles zu tun – und dann kommt ein minderbemittelter Vollidiot, zieht seine Hose runter und hängt einem in seiner Langeweile und seinem Vollsuff seinen Sack ins Gesicht. Alkohol ist dann natürlich auch die zwangsläufige Ausrede. „Anpimmeln“ nannten das die geistigen Tiefflieger, im Zweifel war das vielleicht noch nicht einmal der erste Zwischenfall, nur gab es früher keine blöden Mobiltelefone mit eingebauter Videokamera, mit denen inzwischen jedes postalkoholare Erbrechen gefilmt und auf Videoportalen zur Schau gestellt wird. So geschehen auch mit dem Anpimmeln-Video, das dann beim Vorgesetzten und bei den richtigen Leuten landete. Doppelt dumm, so was vor einer Kamera zu machen.
Widerlich und dumm. Hauptsache, im Nachhinein folgt vor Gericht eine aufrichtige Entschuldigung. Während des Anpimmelns hatte wohl keiner den Mut, diesem debilen Treiben ein Ende zu setzen.
Nur eine weitere von vielen nicht zu fassenden Geschichten über die Bundeswehr (bzw. den Wehrdienst). Da könnte man ohne weiteres eine 10-bändige Buchreihe darüber veröffentlichen.
Ich war übrigens auch Zivi. Und wusste damals schon warum.
also, hier muss ich mal in die bresche springen:
ich war aktiv dabei und ich muss sagen, es gab ne menge leute beim bund, die echt ok waren, sowohl kameraden als auch vorgesetzte. z.t. bestehen da heute noch gute kontakte.
(z.b. war in veitshöchheim ein gewisser herr markus b. in meiner kompanie:-), der hat dann sport und englisch studiert:-))
die aussage, dass dort abends nix los war und man deswegen auf diesen scheiß kam, ist für mich eine faule ausrede…zur grundausbildung war ich in külsheim..da wurden auch die gehsteige hochgeklappt und wir haben uns trotzdem sinnvoll beschäftigt.
das problem liegt meiner meinung nach schlicht und einfach daran, dass das auswahlverfahren für vorgesetzte beim bund erst dann richtig ansetzt, wenn man offizier und/oder berufssoldat werden will. davor geht man zur musterung, gibt an, dass man gern uffz werden will, geht dann auf einen lehrgang, bei dem man die hindernisbahn in 3 minuten und 1000 m in 5 min schaffen muss und ist dann schon vorgesetzter einer kleinen gruppe von soldaten. im gegensatz zu unserem auswahlverfahren als refs schlicht und einfach ein witz. und was rauskommt sieht man ja an dem genannten fall.
Blutwürste aus Menschenblut habt ihr auch nicht gemacht?
Das mit den Vorgesetzten bei der Bundeswehr war einer meiner persönlichen Beweggründe, offiziell darf man ja nur Gewissensgründe angeben: Ich lasse mir doch nicht von grenzdebilen Menschen, die im Zweifel jünger snd, dümmer sind, aber gerne rumschreien und sonst nichts können, befehlen, was ich zu tun habe, sei es noch so dämlich. Diese Aufräumspielchen hätte ich nicht ertragen. Wenn diese Dummköpfe dann noch Verantwortung übernehmen sollen, denke ich lieber nicht weiter.
Das gilt natürlich nicht für alle, ein paar Herren kenne ich ja auch, die etwas mehr waren als gemeine Wehrdienstleistende.
Neee, wirklich nicht! *kotz*