Wienaaaaale!!!

Wahnsinn! Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir nach dem kläglichen Scheitern in den Vorrunden der letzten beiden Europameisterschaften dieses Jahr wieder im EM-Finale stehen und nach dem Titelgewinn 1996 nun die Chance haben, den vierten Titel nach Deutschland zu holen. All das Gejammer der Türken vorher wegen ihrer vielen Ausfälle war ein geschicktes Ablenkungsmanöver, die Herren vom Bosporus legten nämlich gegen die mehr als nervös wirkenden Deutschen los wie die Feuerwehr. Lahm und Metzelder leisteten sich gleich ein paar ungewohnte bzw. gewohnte Stellungs- und Abspielfehler, was selbst mich als Daueroptimisten Schlimmstes befürchten ließ. An dieser Stelle sei ernsthaft die Frage erlaubt, wieso Christoph Metzelder a) immer noch deutscher Nationalspieler ist und b) immerhin bei Real Madrid die Bank wärmen darf. Sein Zeit ist vorbei, was der Mann mit Vollbart an Böcken schießt, geht auf keine Kuhhaut. Das erste Tor der Türken war folgerichtig und zu diesem Zeitpunkt auch hochverdient. Schon vorher haben sie Pech bei einem Lattenknaller gehabt, beim zweiten Alutreffer sah dann auch unser Nationalpudel etwas unglücklich aus, da er den Abstauber etwas eigenartig eben nicht mehr abwehren konnte. Es wird Zeit, dass wir wieder einen guten Mann im deutschen Tor haben, Lehmann ist eine Wurscht.

Der schnelle Ausgleich nach einer tollen Kombination von Podolski und Schweinsteiger, die ich so auch mal beim FC Bayern spielen sehen will, machte das Spiel zum Glück wieder offen, in der zweiten Hälfte machte auch das ohnehin schwache Spiel der Deutschen etwas mehr Mut, da sie nun etwas mutiger ans Werk gingen. Der späte Führungstreffer von Klose sorgte für grenzenlosen Jubel, unfassbar aber dann, wie sich Lahm dann ausspielen ließ und die Türken erneut durch ein spätes Tor den Ausgleich schafften. Dass Lehmann hier sehr schlecht ausgesehen hat, brauche ich nicht schreiben. Lahm hat dann aber mit einem geilen Tor in der letzten Minute den grenzenlosen Jubel eingeläutet, der offenbar in vielen Städten die ganze Nacht dauerte.

Wir waren gestern vielleicht nicht die bessere Mannschaft, aber Glück und Willensstärke allein reicht dann doch nicht zum Finale.

Nur für uns, ein Falco-Tribute, Vienna Calling

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“