Junggesellenabschied

Nächste Woche heiratet R., vorher musste er sich aber am letzten Freitag noch beweisen und beim Junggesellenabschied unter Beweis stellen, dass er eine Familie ernähren kann. Nachdem The Big Lebowski zu seinen erklärten Lieblingsfilmen gehört, war, so dachte er, ein Lebowski-Abend bei mir ein entspannendes Freitagabendprogramm, das sich bald als sein Junggesellenabschied herausstellte. So wurde er zunächst umgestylt und R. verschwand unter einer Perücke, hinter einem Bart und einer Sonnenbrille, bekam alte Shorts und ein Schlabber-T-Shirt, einen Bademantel und Badelatschen und war fortan der Dude himself.

Würde jemand diesem merkwürdigen Herrn Essen schenken, weil der am Freitagabend um halb zehn in diesem Outfit vor der Haustüre steht, hinter ihm eine Horde junger Herren, die sogar ein rohes Ei bejubeln? Einige wollten das tatsächlich nicht tun, andere waren umso großzügiger, sodass schließlich jeder was zu beißen hatte, die White Russians brauchen ja auch Bindemittel. Beim Restaurant Olympia in der Zeppelinstraße gab es für R. eine Portion Gyros mit Knoblauchkartoffeln, die er natürlich mit uns geteilt hat. Dazu hat er zwei tolle Ständchen vom Jazzchor Würzburg bekommen, denen wir dann ebenfalls etwas vorgesungen haben: The Lion Sleeps Tonight… Es muss toll geklungen haben, die Chor-Leute haben nämlich so glücklich gelacht.

Ein paar Häuser weiter sind wir dann in die Bandprobe von der noch unentdeckten Band Fast Hands geplatzt, die Herren hatten aber offenbar große Freude daran, dass wir ihr Publikum waren.

Beim Striptease ist A.s Bademantel falsch geflogen, der Gitarrist hatte aber trotzdem seinen Spaß.

Ein geiler Abend, der bis in die frühen Morgenstunden gedauert hat. Weitere Fotos werden aus Gründen der Diskretion nicht veröffentlicht.

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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