Es ist wieder einmal soweit, es ist ja nicht das erste Mal, dass sich die Deutsche Polizeigewerkschaft (DpolG) mit dieser Forderung aus ihrem Schattendasein aufs sportpolitische Parkett wagt. In reichlich populistischer Weise wird nämlich wieder einmal gefordert, dass die Vereine bzw. die Verbände die Kosten der Polizeieinsätze in den deutschen Stadien selbst bezahlen sollen. Wenn Gewerkschafts-Chef Rainer Wendt dann auch noch mit den Worten
„Wir verlangen 50 Millionen Euro vom DFB. So viel kostet der Einsatz der Beamten jede Saison – Geld, das bisher die Steuerzahler aufbringen mussten, um Jungmillionäre in kurzen Hosen zu schützen.“
zitiert wird, entlarvt das seine oberflächliche Forderung, für die es keine politische bzw. gesetzliche Grundlage gibt, da er in Zeiten steigender Ausgaben so tut, als würden hier sinnlos Steuergelder verblasen, damit der Ball rollen kann. Bei Nicht-Fußballfans wie Ghostbiker stoßen solche Forderungen natürlich verständlicherweise auf offene Ohren. Schon allein das abfällige Sprechen von „Jungmillionären in kurzen Hosen“ zeigt, wie Herr Wendt zum Volkssport Fußball steht. Dass die Polizei aber nicht die Fußballer schützt, sondern für Sicherheit im Rahmen der Veranstaltungen sorgt, vergisst er in seinem Eifer. Genau das zählt meines Wissens zu den Aufgaben der Polizei, die kein privater Sicherheitsdienst ist, der nur kommt, wenn man zahlt.
Wenn alle Einsätze zusammen 50 Millionen Euro kosten, ist das eine stolze Summe, die aus Steuergeldern jede Saison aufgebracht werden muss, dieser steht aber eine deutlich höhere Summe an Steuereinnahmen gegenüber und es bleibt völlig unbeachtet, wie viel der Staat am runden Leder verdient. Allein der DFB als Verband hat in den letzten drei Jahren laut Generalsekretär Wolfgang Niersach rund 65 Millionen Euro an Steuern gezahlt, die WM hat dem Staatssäckel 1,3 Milliarden an Steuereinnahmen gebracht. Hier noch nicht eingerechnet sind die weit über 500 Millionen Euro, die die Clubs der DFL in einer (!) Saison an Steuern an das Finanzamt abgeführt haben.
Nicht zu vergessen sind die Millionen Euro, die darüber hinaus an den Staat fließen, wenn Fans zu den Spielen fahren oder Premiere schauen. Am Bahnticket verdient der Staat mit, am U-Bahn-Ticket, an den Parkhausgebühren, am Bier, am Essen, an den Zigaretten und natürlich ganz besonders an den Benzinkosten. Wenn wir zu viert mit einem Benziner von Würzburg nach München fahren, dürften über 30 Euro an den Staat fließen. Das ist zwar unser Privatvergnügen, aber wenn ich zu einer Veranstaltung fahre, bei der viele Menschen zusammenkommen, will ich auch die nötige Sicherheit vom Staat gewährleistet wissen. Über die gesonderte Bezahlung bei der Bereitstellung zusätzlicher Einheiten bei Problemspielen lässt sich aber diskutieren, die Beamten, die bei normalen Spielen zu sehen sind, gehören zur Grundsicherung.
Eine ganz tolle Forderung von Herrn Wendt, die außerhalb des Sommerlochs wohl kaum Beachtung gefunden hätte. In der Woche vor dem Bundesligastart kann man ja mal auf sich aufmerksam machen. Hätten die Beamten eigentlich am Samstag frei, wenn kein Fußball wäre? Das ist doch ihr Beruf.
„Bei Nicht-Fußballfans wie Ghostbiker stoßen solche Forderungen natürlich verständlicherweise auf offene Ohren.“ … aber sachlich zu diskutieren scheint, etwas schwierig zu sein.
Hier geht es um das Verursacherprinzip! Wenn Fußballchaoten dabei sind und Randale machen, sollen die auch für die Sicherheit bezahlen. Man könnte an den Eingangskontrollen diese ja nach Hause schicken, aber dann würden ja wieder Einnahmen fehlen. Somit wieder Steuergelder bla, bla, bla …
Nochmal der Staat ist keine Bank, aus dessen Leistungen man sich einfach nach belieben bedient.
Sachlich diskutieren ist doch drin, der Herr Wendt hat sich unsachlich geäußert und das vor allem deshalb, weil es keine gesetzliche Grundlage gibt.
Freilich ist der Staat keine Bank, aber die Polizei ist eben mal für die Sicherheit bei Großveranstaltungen zuständig. Da der Staat nicht wenig an eben diesen Großveranstaltungen verdient, ist die Forderung Populismus, zumal es die rechtliche Grundlage fehlt.
Die Chaoten müssen rigoros zur Kasse gebeten werden. Wenn die auf Jahre für ihren Scheiß bluten, regelt sich dieses Problem. Stadionverbote allein lösen das Problem aber nicht, da diese Deppen Ärger machen wollen wie Autonome oder andere Chaoten. Wenn die nicht ins Stadion dürfen, prügeln sie sich halt auf Autobahnparkplätzen oder im Bahnhof, da hat dann der Verein nichts mehr mit zu tun, weil das keine Fans sind. Im Stadion geht es nur bei wenigen Spielen richtig schlimm zu, solche Einsätze können dann auch zusätzlich in Rechnung gestellt werden.
Viele Chaoten dürfen gar nicht mehr ins Stadion, seit einigen Jahren werden bundesweite Stadionverbote sehr schnell verhängt. Problem: Die gehen nicht ins Stadion, sondern machen irgendwo anders Ärger.
Es ist ja nicht so, dass eine Armee von Polizei am Stadion ist. Bei normalen Spielen ist das sehr überschaubar und das gehört zu den Polizeiaufgaben, ganz gleich, wer der Verursacher ist. Bei Demos muss auch niemand die Polizei bezahlen, sie ist da, weil sie da sein muss.