Bus-„Stimme“

Die vermeintliche Frauenstimme, die uns in Würzburger Straßenbahnen und Bussen die nächste Haltestelle ankündigt, ist ein dämlicher Sprachcomputer, der keine Ahnung von Betonungen hat, schon gar nicht von Würzburger Eigenheiten der Betonung. In der Main-Post steht zwar heute was zum gleichen Thema, aber dort stört man sich an der einst falsch ausgesprochenen Neubaustraße, als das Nürnberger Christkind auserkoren wurde, um die Haltestellen anzusagen. Weil nicht die erste, sondern die zweite Silbe, das BAU, betont wird, musste das Ganze nochmal aufgenommen werden, denn niemand steigt in der NEU-baustraße aus, nicht in Würzburg! Zufällig spricht der dumme Sprachcomputer das richtig aus, wie die Main-Post feststellt, viel schlimmer mutet aber die Aussprache der Haltestelle „Erthalstraße“ an: Die Chip-Tante spricht das [thal] so langgezogen aus, dass ich jedesmal Brechreiz bekomme, wenn diese Haltestelle angekündigt wird. Und der einstige Würzburger Fürstbischof Franz-Ludwig von Erthal rotiert wahrscheinlich in seinem Sarkophag in der Sepultur des Würzburger Doms, weil sein Name, den jeder Würzburger mit einem kurzen [thal] ausspricht, so verunglimpft wird.
Dass aus dem Dállenbergbad in der Straba nun das Dallenbérgbad geworden ist, hat unsere großartige Tageszeitung ja ebenfalls festgestellt.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“