Lehrersprüche

Wenn Lehrer lustig sind und Knüller-Sprüche am laufenden Band liefern, denke ich immer, das kann denen nicht alles spontan einfallen. Nie! Ich denke, ein Großteil wird einfach aus dem eigenen Erfahrungsschatz übernommen. Ich werde mich, denke ich, auch aus diesem reichen Fundus bedienen, auch wenn man die harten Sprüche sicher noch nicht im Referendariat benutzen sollte, sonst rennt eine zarte Seele gleich zum Seminarlehrer oder zum Direktor oder, ganz schlimm, zu den Eltern. Was durfte ich mir nicht alles anhören:
Ich stehe vor dem Reck und soll vorturnen, kommentiere das mit einem kurzen „Scheiße“ und bekomme von Herrn B. zu hören: „S. (ich wurde von ihm immer mit einer falschen Variante meines Nachnamens angesprochen), so was würd ich dir nie in die Händ gäbb.“ – Kurz darauf wurde meine Turnkunst mit dem Spruch „Du hängst da dran wie ein Mehlsack“ kommentiert.
Nachdem mein Banknachbar die Hausaufgabe nicht vorrechnen konnte, ging Herr M. zu ihm, schaute sein Heft an, hielt es schräg gegen das Licht, um dann festzustellen: „R., diese Tinte ist noch keine Stunde alt.“ – Genialer Spruch von Herrn M., den ich mir unbedingt merken werde. Allerdings würde ich keinen Schüler schimpfen, dessen Abschreiben mir nur von der Absicht gepetzt wurde.
Lehrer wiederholen sich aber auch: Wenige Wochen, nachdem O. diesen Spruch hörte, durfte ich ihn mir auch noch mal anhören. Den vergeblichen Versuch, vom Sitzplatz im Chemiesaal das Fenster zuzumachen, kommentierte Herr B. mit den Worten: „Tja, S. (es war wieder die gleiche Nachnamens-Variante des Herrn B.), enn richtiger Aff hat lange Ärm.“
Am besten sind die Sprüche, auf die ein Schüler nichts mehr zu antworten weiß!

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“