Zuständigkeitswahnsinn

Wieder einmal ist es passiert. Das, was fast immer passiert, wenn man bei einer Behörde versucht, um lediglich eine Information zu bekommen. Man ruft, selbständig wie man ist, eine Nummer an (die man sich vorher im Internet gesucht hat), von der man glaubt, dass einem dort weitergeholfen werden könnte. Ich habe dann also gestern beim Kultusministerium angerufen. Die freundliche Dame dort hat mir nicht weiterhelfen können, hat mich an die Regierung von Unterfranken verwiesen. Dort habe ich dann angerufen, bin weiterverbunden worden, bin weiterverbunden worden, bin weiterverbunden worden, ehe mir ein Mitarbeiter dort mitteilen konnte, er sei nicht zuständig, ich müsse im Kultusministerium anrufen. Gesagt, getan, ich habe wieder eine Nummer mit dem Anfang 089 gewählt und dem Menschen an der Zentrale mein inzwischen neues Anliegen mitgeteilt (das erste Anliegen konnte geklärt werden), worauf ich wieder in einem Warteschleifen-Labyrinth gelandet bin. Klick, klack, der nicht da, weiterverbunden, der nicht da, wieder weiterverbunden, nochmal weiterverbunden, dann hat einer abgenommen, der versucht hat mir zu helfen, dann aber namentlich an einen Kollegen weiterverwiesen hat, der aber nicht erreichbar sei. Ich habe dessen Durchwahl bekommen, ihn gestern nicht erreicht, jetzt eben schließlich erreicht und: Er ist nicht zuständig, ich müsse die Regierung von Unterfranken anrufen. Hurra!
A schickt zu B, B schickt zu C, C ist nicht da, B schickt zu D, E, F und G, erreicht dann H, der wiederum zu B verweist usw.! Holt mich hier raus!

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Kategorisiert in Alltag

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“