Missionarsstellung

Ich war jetzt seit zwei mit H. bei der Latein-Nachhilfe. Wir haben uns Epigramme von Martial angesehen und Hexameter und Pentameter analysiert, die zusammen jeweils ein Distichon ergeben. Zwischen den Ellisionsregeln, Natur- und Positionslängen hat es plötzlich geklingelt und an der Sprechanlage wollte mir ein Mann mit einer sehr unheimlich klingenden Stimme etwas über Christus-Sein im Alltag und mein Denken darüber erzählen und hat mich gebeten, ihm die Tür aufzumachen. Nach dem in meinen Augen deutlichen aber höflichen Hinweis, dass ich eben beschäftigt bin und dafür keinen Sinn habe, hat er gefragt, ob er denn später nochmal wieder kommen solle. Auf die nächste negative Antwort hin hat er dann aufgegeben. Wenn H. nicht dagewesen wäre, hätte ich mir schon was über Gott erzählen lassen, wäre mal interessant gewesen, wie lange der es an der Sprechanlage ausgehalten hätte… Schlimm, diese Dampfhammer-Missionare irgendwelcher Sekten…

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Kategorisiert in Alltag

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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