Spiegel-Miesmacher

Für die Redaktion von Spiegel-Online muss das Fernsehen wahrscheinlich neu erfunden werden, Oliver Pocher eingeschläfert und Harald Schmidt zusammen mit Thomas Gottschalk eingeschmolzen und neu zusammengesetzt werden. Dann loben sie auch mal. Das Niedermachen der Sendungen hat ja fast schon Methode, überhaupt scheinen den Damen und Herren Unterhaltungssendungen zu wenig intellektuell zu sein, weshalb sie die Sendungen umso intellektueller beäugen müssen.

Letzte Woche traf es Thomas Gottschalks Wetten dass..?, die Spiegel-Autorin hatte so ziemlich an allem etwas auszusetzen und hievte Bully Herbig gleich mal in die Warteschleife als Gottschalk-Nachfolger. Gottschalks anzügliche Sprüche  – als „Herrenwitze“ bezeichnet – waren natürlich völlig daneben und auch Carla Brunis Auftritt blieb der Dame zu blass.

Beim Artikel über die neue Staffel von Schmidt & Pocher musste ich erst auf den Autor schauen, weil ich gedacht habe, die Dame, die zum Lachen in den Keller zu gehen scheint, hat wieder losgelegt. Ein gutes Wort verliert der Intellektuellen-Zirkel bei SpOn sowieso selten über Harald Schmidt und schon gar nicht über Oliver Pocher und so muss quasi auf die erste Folge ein Verriss von A bis Z folgen. Das nicht lustig, das nicht witzig, das zu spät und das zu langweilig. Wenn dann auch noch Thomas Gottschalk zu Gast ist, ist der Abend für den geistigen Tiefflieger, der ich zu sein scheine, perfekt, das TV-Desaster für Spiegel-Autoren vollkommen. Zum Glück für Professor Dr. Spiegel hat Pocher bei Günther Jauch angerufen, damit wenigstens einer witzig ist. Auf Pocher hat man beim Spiegel wohl einen richtigen Prass.

Was erwarten die eigentlich, wenn sie über solche Sendungen schreiben? Philosphische Diskurse? Ich fand Wetten dass..? mal wieder richtig gut, auch die Sendung von Schmidt und Pocher gestern hat mir wirklich gut gefallen, ich habe mich bestens unterhalten gefühlt.

Vielleicht sollte man die Berichte auch mal von Leuten schreiben lassen, die nicht mit den Augen rollen, wenn sie bestimmte Namen nur hören.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

4 Kommentare

  1. Ich habe mich gestern auch oft amüsiert. Im Vergleich zur letzten Staffel fand ich den Auftakt wirklich gut. Vielleicht war sie auch einer der beleidigten Zuschauer.
    Bully als Wetten dass…?-Moderator? Bitte nicht, denn auf Dauer geht mir das Gekasper auf den Sack.

  2. Bully finden sie halt toll, egal, was er macht. Die haben gestern geil mit dem Preis kokettiert und wenn Pocher sich den Preis persönlich abholt, ist das eine geile Aktion.

    Wahrscheinlich sind die echt beleidigte Zuschauer, die sich bei politisch unkorrekten Witzen sofort empören. Am besten, sie schauen sich das nicht an, es zwingt sie doch keiner. Aber immer dieses Gestänker.

  3. Ein bisschen erinnert das an das Bildblog-Syndrom: Genau wissen, was einen erwartet und dann genau deswegen schimpfen, als ob es eine riesengroße Überraschung wäre.

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