Noch ein Wort zum Ausstieg von ARD und ZDF

Die Entscheidung von ARD und ZDF, nicht mehr von der Tour de France und anderen Radsport-Veranstaltungen zu berichten, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Klar, es soll nicht weiterhin eine Sportart gezeigt werden, wo das Doping schier übermächtig zu sein scheint. Andererseits, wenn die Kontrollen nicht greifen würden, Stefan Schumacher, Bernhard Kohl und die anderen Ertappten würden sich immer noch die Hände reiben. Jetzt greifen all die Mechanismen, Betrüger werden erwischt, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung und dennoch verlassen die Ratten das sinkende Schiff. Hätten die Öffentlichen weiterhin übertragen, wenn die Doper nicht erwischt worden wären? In meinen Augen waren die neuesten Fälle nur ein herzlich willkommener Vorwand.

Der Anti-Doping-Kampf, den die ARD nach dem Tour-Ausstieg 2007 gefordert hatte, wird tapfer gekämpft, jetzt, wo mit dem Radsport kein Geld mehr zu verdienen ist, wird scheinheilig so getan, als boykottiere man den dopingversuchten Sumpf.

Wahrscheinlich wird jetzt verstärkt auf Leichtathletik gesetzt, da werden nicht so viele erwischt.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

7 Kommentare

  1. Jetzt werden deutlich mehr Leute erwischt als vorher und es ist wieder scheiße. Ganz kann ich das nicht verstehen, schließlich werden auch ältere Proben mit neuen Methoden kontrolliert, das kann nicht schlecht sein.

  2. Ach Alex, es ist schon fast „niedlich“ wie sehr du immernoch an das Gute glaubst… auf meinen Kommentar im zweiten Beitrag bist du natürlich nicht eingegangen – da bricht dein Radfahr-Weltbild wohl zusammen 😉
    Seh doch endlich ein, dass der ganze Scheiß endlich in der Versenkung verschwindet in die er schon ganz lange reingehört.

  3. Ich kann doch noch an das letzte bisschen Gute, das da noch verblieben ist, glauben. Ich will das auch nicht ganz aufgeben, gerade jetzt nicht.

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