Rettet das ç (CH)

Howard Carpendale darf das, der kommt aus Südafrika und Howie ohne Akzent wäre wie Rudi Carrell auf Sächsisch. Keiner sprischt das Isch so aus wie Howie, jedes ch [ç] ist ein sch [ʃ] und es gehört bei Howies Liedern, vorausgesetzt man liebt wie ich deutsche Schlager, einfach dazu, diese kleinen Fehler mitzusingen.

Problem aber 2008: Das Assi-Isch spukt immer öfter, ey, und greift wie eine Epidemie um sisch, Alta, weißwieschmein, selbst deutsche Muttersprachler müssen das Assi-ʃ inzwischen benutzen, weil das wohl mehr nach Straße klingt, daher brutaler. „Fick disch, Alta!“ fällt ja bald unter die Kategorie Standardsprache, wenn das so weitergeht.

Daher mein Aufruf an alle: Rettet das ç!

So schwer ist das gar nicht! Sonst brauchen wir wirklich den Türk-Deutsch-Simulator…

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

7 Kommentare

  1. Wenn ich die ersten Worte eines verweisenden Beitrags markiere und verlinke, kommt regelmäßig die untere Hälfte meiner zweiten Blogroll als Text. Ich vergesse das nur immer wieder.

  2. Und nischt zu vergessen: die Pfälzer und Hessen.
    Dort spukt das (s)ch schon seit mehreren Millionen Jahren herum. Dank Frau XYpsilon kam es zu neuer Berühmtheit. Ihre Antwort auf Kerners Nachfrage zum gebrochenen Wahlversprechen: „isch kann es nischt mehr hören…“
    Interessanterweise führt das manchmal zur Hyperkompensation. Viele Pfälzer sagen beispielsweise Fich, wenn sie Fisch meinen, oder Kirche, wenn sie Kirsche meinen. Ein Phänomen, das übrigens auch manchem Frangn nicht unbekannd sein türfde.

  3. Du meinst das harte und weiche d?

    Das Pfälzer bzw. das hessische [ʃ] ist aber ein anderes als das Assi-[ʃ]. Dialekt ist etwas anderes als ein Soziolekt

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