Wes Brot ich ess, des Lied ich sing

Elke Heidenreich hat beim ZDF ausgelesen. Nach ihrer merkwürdigen und überzogenen Kritik am eigenen Sender hat das ZDF die Zusammenarbeit mit Heidenreich mit sofortiger Wirkung beendet, ihre Sendung Lesen! wird abgesetzt und im nächsten Jahr durch ein neues Kultur-Format ersetzt. Nachdem Marcel Reich-Ranicki beim Fernsehpreis losgepoltert hatte, stimmte Frau Heidenreich in den allgemeinen Abgesang aufs deutsche Fernsehen ein und das in einem Ton, der ihren Arbeitgeber ziemlich brüskiert hat. Armselig und grottendumm fand sie die Preisverleihung, die nominierten Sendungen jämmerlich und schließlich schämte sie sich, für einen Sender wie das ZDF zu arbeiten. Schließlich riet sie noch Thomas Gottschalk zum Aufhören, den „müden, alten Mann“ will sie nicht mehr sehen.

Das war selbst MRR zu viel. Er empfindet Heidenreichs Kritik an Gottshalk als Unverschämtheit und warf Heidenreich verletzten Stolz vor, weil sie die Laudatio auf Reich-Ranicki halten wollte. Statt Thomas Gottschalk.

Ich habe Lesen! einmal gesehen und fand die Sendung so schlimm, dass ich ihr sogar Bauer sucht Frau vorziehen würde. Natürlich gibt es Besserwisser Medienjournalisten, die den Rausschmiss Heidenreichs als Armutszeugnis für das ZDF verstehen, ich möchte aber wissen, wie Herrn N.s Arbeitgeber reagieren würden, wenn er so über sie herziehen würde. Was eine Hasstirade mit Qualitätsdebatte zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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