Die Kunst, einen Burger anders zu essen

Wie konnte ich diese Story vergessen! Da ich am Dienstag nach dem CL-Spiel die S-Bahn am Marienplatz knapp verpasst habe, musste ich leider 40 Minuten auf die nächste warten. Hunger hatte ich auch noch, also bin ich zum Hauptbahnhof gefahren, um dort beim Burger King noch zwei kleine Cheeseburger zu essen und ein Cola zu trinken.

Dort ist mir schon beim Bestellen die Dame aufgefallen, die vor mir an der Reihe war. Sie schien etwas abwesend und auf die Frage, ob sie ihr Cola mit Eis möchte, fauchte sie den freundlichen Inder an, sie wolle ihren Durst löschen und nicht innerlich erfrieren. Eine wirklich unhöfliche Antwort.

Von meinem Sitzplatz konnte ich ganz gut auf ihren Essplatz schauen und so, wie die Dame Burger gegessen hat, habe ich noch nie jemanden Burger essen sehen. Dass der Burger aufgeklappt wird, um die Gurke zu entfernen, ist nichts Neues, das habe ich schon oft gesehen. Ich habe auch schon jemanden getroffen, der einen Jalapeño-Burger bestellt hat, um anschließend die Chili-Scheiben rauszupopeln. Die Frau allerdings hat die obere Weisbrotscheibe genommen und weggelegt, hat sich den Fleischklops geschnappt, die untere Weisbrotscheibe auch weggelegt, den Fleischklops einmal gefaltet und ohne alles gegessen. Bei jedem Bissen hat sie vorher „Oh Scheiße“ gesagt und den Kopf geschüttelt. Insgesamt hat sie drei Burger auf diese Weise gegessen und mit jedem Bissen schien sie verzweifelter.

Leute gibts. Und ich esse meine Burger so normal, dass ich sogar das Cola normal getrunken habe. Mit Eis.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

2 Kommentare

  1. Mich stört die Gurke nicht, eigentlich mag ich sie sogar, aber wenn ich sehe, dass Burger schon länger liegen, bestelle ich immer „ohne Gurke“, damit ich den frisch bekomme. Burger… Ich könnte mich ins Auto setzen und losfahren, ich habe richtig Lust auf einen Fettfinger.

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