Nordwand

Wie wunderschön die Berge im Berner Oberland sind, habe ich leider noch nicht vor Ort bestaunen können, ich kenne das Panorama leider nur von den Übertragungen der Lauberhornabfahrt. Auf jeden Fall muss ich da mal in den nächsten Jahren hin. Zum Bergwandern und zum Mountainbiken.

Ich komme gerade aus dem Kino, wo ich mir Nordwand angeschaut habe. Der Film versucht, die dramatischen Ereignisse des Erstbesteigungsversuchs (1936) des Eiger durch die titelgebende Nordwand nachzuzeichnen. Nach einem gescheiterten Versuch der Münchner Bergsteiger Karl Mehringer und Max Sedlmayr (1935) wollen die Berchtesgadener Gebirgsjäger und begeisterten Bergsteiger Toni Kurz und Andreas Hinterstoisser die ersten sein, die den Eiger durch die Nordwand bezwingen, zeitgleich macht sich eine weitere Seilschaft aus Österreich (Willy Angerer und Eduard Rainer) auf den Weg zum Gipfel. Die Propaganda-Presse im Dritten Reich wartet im Olympiajahr 1936 auf neue Helden und verfolgt das Wettrennen zum Gipfel gespannt.

Der Film beeindruckt mit großartigen und äußerst realistischen Aufnahmen im Berg, er fesselt und schockiert zugleich durch die tragischen und dramatischen Momente der gescheiterten Unternehmung. Einziger Schwachpunkt sind die „Dialekte“ der Bergsteiger. Die Berchtesgadener sprechen mehr oder weniger Hochdeutsch, eingefärbt durch den einen oder anderen bayerischen Einschlag, die Salzburger (Salzburg ist keine 20km entfernt) sprechen eine Art Wiener Schmäh.

Großes Kino, auf jeden Fall sehr zu empfehlen.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“