Wen wundert’s?

Nachdem sich Isnochys einen Beitrag dazu gewünscht hat und nicht nur die Bildzeitung darüber berichtet, werde ich mich mal kurz zu diesem Thema äußern:
Bei einem, nennen wir es mal so, Konzert der Ost-Kapelle Tokio Hotel sind 240 Mädchen umgekippt und mussten medizinisch versorgt werden. Wundert das jemanden? Mich müsste man auch entweder ohnmächtig und völlig besinnungslos aus der Halle tragen oder wild um mich schlagend mitten in einem Schreikrampf befindlich, der dem auf der Bühne in Nichts nachstünde. Hat vielleicht jemand letzte Woche Stern TV gesehen? Da sitzt man am späten Mittwoch-Abend vor dem Fernseher und erwartet bei Günther Jauch halbwegs seriösen Journalismus und dann treten dort zwei Typen auf, bei denen man auf den ersten Blick nicht weiß, ob das nun Jungen sind oder Mädchen und rings herum sitzen Zahnspangenmonster und wedeln sich kurz vor dem Hyperventilieren Luft zu, weil sie neben Wilhelm und Gustav sitzen dürfen. Ich habe dann den ganzen Beitrag doch nicht gesehen, da ich mich immer wieder zu Stefan Raab gerettet habe. Dennoch hat gelangt, was einem dort als Musik präsentiert wurde. Au weia! Der Ausschnitt vom Live-Auftritt war wirklich schlimm, von Gesang keine Rede – und das hat mit Toleranz wenig zu tun: Qualität geht gegen null. Nur Geschrei von Frontsänger Wilhelm, beinahe aber überstimmt von ohrenbetäubendem Gekreische halbwüchsiger Mädchen. Unglaublich!
Unglaublich auch, dass es die Musikindustrie immer wieder schafft, Bands oder ähnliche Formationen mit geschickter Promotion derart zu pushen, dass am Ende eine Nummer-Eins rauskommt, mit der für kurze Zeit Unsummen verdient werden, Mädchen in Hysterie versetzt werden und ihr ganzes Taschengeld dafür lassen, um Becher, CDs, DVDs, Bettwäsche und alles andere von Leuten zu besitzen, nach denen in einem Jahr kein Schwein mehr fragt, weil die Kuh dann gemolken ist und die nächste schon mit vollem Euter parat steht. Wie heißen nochmal die „Superstars“ und alle anderen Casting-Wunder?

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Fernsehen

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

6 Kommentare

  1. das wird immer so sein..denn kleine pubertierende maedels,die geld noch nicht fuer kondome ausgeben durfen, werfen eben so ihr geld zum fenster raus.. und spaeter ist ihnen das alles soo peinlich) frag mal k.

Kommentare sind geschlossen.