Beinahe-Crash mit Sankt Martin

Vorhin wäre ich wirklich fast mit meinem Auto in Sankt Martin und sein Pferd reingefahren. Warum hat der Penner auch keine Lichter an seinem Gaul? Ich fahre hier nichtsahnend durch den Ort und plötzlich biegt unmittelbar vor mir ein Pferd links ab, das ich gar nicht gesehen habe. Ohne zu blinken. Gut, ich hätte gewarnt sein können, schließlich haben die kleinen Kinder mit ihren Laternen auf die Gefahr hingewiesen, aber so ein unbeleuchtetes Pferd an der einzigen Kreuzung im Dorf ist schon etwas Besonderes. Kollision mit Sankt Martin, das hat was von dieser Geschichte. Das wäre was gewesen, wenn ich das Pferd vom Martinszug umgefahren hätte…

Es ist ja nichts passiert, so unbeeindruckt, wie Pferd und Reiter weitergetrottet sind, haben sie mich gar nicht wahrgenommen. Mir ist da übrigens wieder mein Dilemma aus dem Kindergarten und der Grundschule in den Sinn gekommen: Wenn der Martin dem armen Mann etwas Gutes tun will, wieso schneidet er seinen Kittel durch? Er hat einen halben Kittel, der Bettler auch. Ist es kalt, haben beide nichts davon und frieren. Hätte Martin seinen ganzen Kittel hergeschenkt, würde er frieren, könnte sich aber wahrscheinlich schnell einen neuen kaufen, dafür würde der Bettler nicht mehr frieren. Zwei halbe kaputte Jacken, darauf muss man erstmal kommen. 😉

Eine Gans hätte mir vors Auto rennen dürfen. So eine Gans mit Klößen und Blaukraut… Ein Weltessen.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“