Schnitzeljagd mit GPS

Wer hat nicht schon bei einer Schnitzeljagd mitgemacht? Als junger Lehrer darf man so etwas auch schon mal auf einem Lehrgang für andere junge Lehrer organisieren, das hat aber in Mittenwald großen Spaß gemacht, weil wir unsere Kollegen durch den ganzen Ort geschickt haben und sie Fragen beantworten ließen, deren Antworten wir selbst noch nicht kannten.

Seit dem Wochenende weiß ich, was Geocaching ist. Im Grunde nichts anderes als eine Schnitzeljagd, außer dass alles etwas größer angelegt ist, das Ganze nicht mehr Schnitzeljagd, sondern Geocaching heißt und man keine Schätze hebt, sondern Caches oder Multi-Caches löst oder hebt. N. hat in Wessobrunn zwei Caches gelöst. Unter einem Stein an der Kreuz-Berg-Kapelle oberhalb Wessobrunns mussten Fragen zur Geschichte der kleinen Kapelle beantwortet werden, an den Quellen des Klosters Wessobrunn, an den Fontes Wezzonis, waren zwei Multi-Caches, die wohl zu weiteren GPS-Koordinaten geführt haben. Auf dem Foto ist die Klosterkirche von der Quelle aus zu sehen. Alles sehr interessant und auch noch lehrreich. Seit Samstag weiß ich, dass der 54. Abt des Klosters Virgil Dallmayr war. Das habe ich mir gemerkt. 400 Jahre liegt seine Amtszeit nun schon zurück.

Wessobrunn ist bekannt wegen des Wessobrunner Gebets. Dieses ist nämlich das älteste Schriftstück in deutscher Sprache, genauer gesagt in Althochdeutsch. Gar nicht so leicht verstehen, aber trotzdem faszinierend. Leider ist die Handschrift nicht mehr in Wessobrunn zu besichtigen, sie liegt heute in der Bayerischen Staatsbibliothek. Im Zweifel wäre ich aber dann auch länger in Ehrfurcht erstarrt vor diesem Teil gestanden.

Anfangs fand ich das Ganze ziemlich abgefahren, dann aber habe ich auch Informationen aufgenommen, die mir vorher entgangen wären. Wie Virgil Dallmayr.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

6 Kommentare

  1. Der Cache war ganz schön knackig! Wir sind dann noch über eine Stunde durch den Ort geschlichen und habe Zahlen gesammelt. Und gerechnet!
    L. hat ihn dann schließlich entdeckt. War ein richtig guter Multi-Cache.

  2. Cool. Geocaching wollte ich auch schon immer mal machen.

    Nur die Grundausrüstung ist relativ teuer, oder?
    Garmin eTrex kostet um die 200.-€ – mit einem TomTom hat meine keine Chance, da keine Koordinaten angegeben werden.

    Liege ich richtig? 🙁

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