Wieso fassen Menschen mit aufgestelltem Polohemd- bzw. Hemdkragen ihre Bierflasche am obersten Ende des Flaschenhalses mit Daumen und Zeigefinger an und trinken ihr Augustiner so, dass es richtig dämlich aussieht? Ist das eine Nuckelflasche? Wieso trinken andere Stehkragen-Kommilitonen, denen man den Mediziner, Juristen oder BWLer an der Nasenspitze ansieht, Beck’s-Bierersatz, wahlweise auch in Gold, wenn es in der gleichen Kneipe Augustiner vom Fass gibt? Wieso führen die dann ihre Bierflasche in einer Technik zum Mund, die ich vor vielen Jahren nur bei Jürgen in der ersten Staffel von Big Brother gesehen habe: Die Bierflasche steht in der Handfläche und wird genauso so angesetzt. Andere trinken Kölsch. Ob das schmeckt, darüber kann man streiten, ob das Bier ist, darüber erst recht.
Wieso aber wird in der Kneipe in der Sanderstraße hemmungslos geraucht? Habe ich was verpasst? Erst habe ich gedacht, mit dem Glockenschlag um 23.14 Uhr wurde der rauchfreie Abend beendet, dann habe ich aber gemerkt, dass das der Glocken-Freitag ist und die nächste Cocktail-Runde einläutet wurde.
Am letzten Samstag war ich auch in einer Kneipe in der Sanderstraße und habe mich sehr gewundert, dass dort ohne Hemmungen, Aufnahmebogen oder Beitrittseuro geraucht werden durfte. Das war so schlimm, dass ich (als Raucherin!) nach zwei Stunden echt genug hatte.
Kölsch ist Bier? Echt? 😉
Als ich im Januar im Till Eulenspiegel war, stellte ich zu später Stunde auch fest, dass plötzlich alle an der Theke qualmen. Auf Nachfrage erfuhr ich vom Kellner, dass der Laden ab Mitternacht (oder schon ab 23 Uhr?) „Raucherclub“ ist. Von einem Hinweis, der auf diese Ausnahmeregelung hinweist, habe ich jedoch nichts gesehen.
Letzten Samstag sind wir nach der Schlachtschüsel auf meinen Vorschlag hin ins Stift Haug (nicht in die Kirche, sondern in die Wirtschaft), das sich auch Raucherclub nennt. Selten habe ich einen Vorschlag so bereut, weil der Rauch überall hing und fast jeder qualmte. Der Abend war aber trotzdem nett.
Bei uns war es das Loma.