Wolfgang Niersbach und die Stehplätze

Dass die Gewerkschaft der Polizei eine Beteiligung der Vereine an den Kosten für die Einsätze fordert, ist nichts Neues und auch nicht gerechtfertigt, da die Vereine ein Vielfaches an Steuern bezahlen und bei normalen Spielen nicht mehr Polizei vor Ort ist als nötig. Großveranstaltungen werden immer von der Polizei geschützt, dafür ist sie ja da. Wenn es um die sogenannten Problemspiele geht, wo zusätzliche Verbände nötig sind, können die Vereine meinetwegen zur Kasse gebeten werden. Wenn dann der eine oder andere Club in der Regionalliga vor die Hunde geht, können sich die „Fans“ beglückt an die eigene Nase fassen.

Im Kampf gegen die Chaoten beim Fußball haben sich DFB, DFL und Polizei getroffen und beraten, dabei hat die DFL den Forderungen nach finanzieller Beteiligung eine deutliche Absage erteilt. DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach hat mal wieder die bösen Fans auf den Stehplätzen im Visier:

Wenn im Stadion Probleme entstehen, dann in diesem Bereich. Wir werden es jedenfalls nicht länger zulassen, dass eine kleine Minderheit den Großteil der Fans terrorisiert.

Ganz klar. Und wenn Herr Niersbach bei anhaltenden Problemen über unpopuläre Maßnahmen nachdenken will, weiß man inzwischen, was das heißt. Dann sollen die Stehplätze abgeschafft werden. Was das für die Stimmung bedeuten würde, weiß auch jeder, der mal in einem Stadion war. Dann haben wir Huschi-Puschi-Fähnchen-Schwingen bei Toren, aber ansonsten die tote Hose, über die ich mich schon recht oft beklagt habe, wenn ich aus der Allianz-Arena heimgekommen bin.

Wenn es das ist, was Herr Niersbach will, dann „Gute Nacht, Fußball!“. Stimmung machen halt mal die Fans auf den Stehplätzen, die Sitzplatz-Touristen bringen aber das Geld… Frittenmeister hat ein paar weitere Zitate weitestgehend unkommentiert zusammengetragen.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

4 Kommentare

  1. Sicherlich meint Niersbach auch die Spiele der dritten Liga und ich finde dort ist es eine Zumutung wenn man als Polizist oder Polizistin seiner Arbeit nachgehen muß. Aber es gibt auch genug Pöpelvolk in den oberen Ligen.Will jetzt mal keine Namen nennen.

  2. Klar gibt es dieses Dummvolk ohne Zweifel, aber gleich wieder die Stehplätze in Frage zu stellen ist halt echt beknackt. Ich habe ja geschrieben, dass es manche erst checken, wenn ihr Club in der Regionalliga oder noch niedriger richtig bluten muss und in seiner Existenz bedroht wird.

    Niersbach hat wohl die Vorkommnisse in Karlsruhe (seitens der Frankfurter) und in Stuttgart (seitens der Karlsruher) gemeint. Da sind echt Kriminelle unterwegs, das hat aber mit den Stehplätzen nichts zu tun, da viele Chaoten gar nicht mehr ins Stadion dürfen.

    Ich nehme da gewisse Bayern-„Fans“ gar nicht raus, die führen sich in der Fremde auch gerne auf, leider muss man Ähnliches aber auch bei manchen Gästen in München beobachten.

  3. Die Chaoten haben auch nichts mit den Vereinen zu tun. Die suchen sich halt irgendein Ventil. Deswegen dürfen die Vereine auch nicht an diesen Idioten zu Grunde gehen.

  4. Also komm, dass die nichts mit den Vereinen zu tun haben, kannst du auch nicht sagen. Wenn ich nur an das Derby zwischen dem WFV und den Kickers im Sommer denke, leben die da die Rivalität merkwürdig exzessiv aus, weil es ihnen einfach auch an der nötigen Intelligenz fehlt.

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