Lob verletzt die Menschenwürde

Das ist doch mal eine Aussage, die so schwarz auf weiß in meinem Pädagogik-Manual steht und die sehr spezielle – und wohl auch exklusive – Meinung eines Pädagogen wiedergibt. Einen Tadel hält er für völlig ungeeignet in der Erziehung, Lob für eine reine Manipulationstechnik, die allenfalls in der Grundschule als Übergangslösung für Motivationsprobleme für legitim erachtet wird.

Die Krönung ist dann die Aussage, Lob verletzte die Menschenwürde, weil die Wertschätzung dann nur an die erbrachte Leistung , nicht aber an den Eigenwert der Person gebunden ist. Schon merkwürdig.

An meine mitlesenden und ebenfalls lernenden Kollegen: Das ganze Geschwurbel, warum wir auf gar keinen Fall einen Schüler am Gymnasium loben sollten, steht auf Seite 75 und 76.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

6 Kommentare

  1. Das ist ein toller Eintrag! Wirklich, sehr toll! Hast du sehr gut gemacht! Super! Dafür muss ich dich jetzt wirklich mal loben.

    Muss ich jetzt Angst vor einer Strafanzeige oder ähnlichem haben? 😉

  2. Naja, amnesty international wird dich verurteilen, weil du die Menschenwürde eines lernenden Referendars so rücksichtslos verletzt hast.

    Und Claudia Roth wetzt auch schon die Messer.

  3. Es wird immer lustiger: Ein Reformpädagoge hat sich gegen die Lehrerfrage ausgesprochen. Kein Loben, kein Fragen, langsam wird es schwierig, wenn ich meinen Unterricht an gewissen Herren ausrichten würde.

    Zum Nachvollziehen: S.154

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